Die Oberschenkelbruche und ihre Behandlungsmethoden.
- Hubler, Johannes Edmind.
- Date:
- [1895]
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Credit: Die Oberschenkelbruche und ihre Behandlungsmethoden. Source: Wellcome Collection.
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![üherliau))!, beim Obersc.lienkelbiucli, leider nur in weniw-en Fällen zu erreichen. In den meisten muss man sich begnüg'en, dem Kranken eine l)rauchbare Extremität zu erhalten. In der ,.Deutsclien Med. AN'ochenschrift^' von 1889, S. 315, lieisst es: ,/rrotz des grossen Fortschrittes durch die Einführung der Heftpflaster-Extension in die Behandlung der Oberschenkel- brüche, ist es noch nicht gelungen in ähnlicher Weise, wie bei anderen Köhrenknochenfrac'tui'en die ideale Heilung zu erzielen. Ja von einigen leiten wlixl noch die ideale Vereinigung der Bruch- stellen bei aufgehobenem C-ontact der Bruchflächen ganz und gar geleugnet. Da aber der Heilungsvorgang bei Oberschenkelfracturen genau so erfolgt wie bei anderen, so kann dieses Resultat nur an der bisherigen Behandlungsmethode liegen, welche eine correcte Coa]jtation und Retention der Fragmente nicht gestattet mit der Sicherheit und Genauigkeit, die nötig ist.'' Ueber die Möglichkeit der knöchernen Vereinigung bei intra- capsulären Schenkelhalsbrüchen entbrannte zu A. Coopers Zeiten ein heftiger Streit, der noch bis weit in unser Jahrhundert hinein ausgefochten wurde. Duverney, Cruveilhier, Colles, Lonsdale und B. Cooper läugneten das Vorkommen einer knöchernen Vereinigung gänzlich, während Dupuytren, Sabatier, Malgaigne und A. Cooper diese ]\Iöglichkeit wohl zugaben, aber eine bindegewebige Vereinigung mit mehr oder weniger Beweglichkeit für die Regel hielten. Ravoth (1860) hält bei intracapsulären Brüchen mit Dislocation Nichtvereinigung für die Regel, C'onsolidation für die Ausnahme (wie 50 : 1). Sie tritt nur ein, wenn der fibröse Ueberzug nicht zerrissen ist, oder wenn Einkeilung besteht. Pitha sagt: „Man muss es bei intracapsulären Brüchen alter Leute für günstig erachten, wenn die Fragmente durch eine mehr oder minder feste und kurze Bindegewebsmasse verbunden werden. Häufiger findet gar keine Vereinigung statt, die Fragmente schleifen sich vielmehr ab und bleiben atrophisch mehr oder weniger lose bei einander liegen. Extracapsuläre Brüche haben eine bessere Prognose. Verkürzung ist die Regel, und man muss sich glücklich schätzen, wenn sie nicht viel mehr als 1 Zoll beträgt. Schlimmer ist die oft zurückbleibende Rotation nach aussen.' Hamilton erklärt, dass wohl in fast allen Fällen von intra- und extracapsulären Fracturen eine Verkürzung von V2—^ ^oll zurückbleibe. Eine Ausnahme könne nur dann vorkommen, wenn keine Einkeilung der Fragmente bestehe. „Wenn es nun. so fährt er fort, Heilkünstler giebt, die behaupten, alle Oberschenkelbrüche ohne Verkürzung heilen zu können, so zeigen sie eine Unkenntniss bestimmter Thatsachen. Lossen, König, Albert halten bei Schenkelhalsbrüchen eine Heilung ohne \>rkürzung nur dann für möglich, wenn primär keine vorhanden war.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21218109_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





