Atlas zur Klinik der Kehlkopfkrankheiten / von Dr. Ludwig Türck.
- Ludwig Türck
- Date:
- 1866
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Credit: Atlas zur Klinik der Kehlkopfkrankheiten / von Dr. Ludwig Türck. Source: Wellcome Collection.
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![r mir 7Aierst g’eliinj^en, die ^anze hintere Fläche des Kehldeckels zu sehen (1. c. Nr. 2) und zwar indem ich den Kopf nach rückwärts beugen Hess und dabei mit dem nahezu vertical gehaltenen Kehl- kopfspiegel stark nach rück- und abwärts ging, wobei ich neuerer Zeit, wenn nöthig, tönende Inspirationen vornehmen lasse (s. später: Untersuchung des vorderen Winkels der Stimmritze). Die Besich- tigung der einen Hälfte der hinteren Fläche gelang mir oft sehr gut, wenn ich bei nach rückwärts geneigtem Kopf dem Kehlkopf- s])iegel eine passende seitliche Stellung mit nach der zu untersu- chenden Stelle hingewendeten Spiegelfläche gab. Unterstützt wurde die Wirkung dieser Spiegelstellung mitunter durch Rotiren des Kopfes nach der der zu untersuchenden Stelle entgegengesetzten Seite. Wenn man in solcher Weise nicht zum Ziele gelangt, so leisten unter nicht zu ungünstigen Verhältnissen öfter die Verschie- bungen gute Dienste und zwar das Verschieben des Adamsapfels nach rück- und aufwärts, das seitliche Verschieben der die obere Incisur bildenden Ränder des Schildknorpels, endlich ein zwischen dem Zungenbein und dem obern Rand des Schildknorpels von vorne nach hinten oder seitlich angebrachter Druck, durch welche bald die mittleren, bald die seitlichen Partien der hinteren Kehldeckel- fläche sichtbar werden (s. p. 60). Auch durch Vomituritionen kann ein Theil der hintern Kehldeckelfläche momentan sichtbar werden. Der freie Rand des Kehldeckels kann eine sehr verschiedene Grösse, Gestalt und Stellung haben. ‘ Er kann bei übrigens normaler Beschaffenheit bedeutend j nach rückwärts gesenkt sein 1 (Fig.22). Die Rückwärtsneigung kann mit beträchtlicher Volumsvermehrung ver- bunden sein, wie diess in Folge von I Oedem, Sclerose, Lupus, syphiliti- ! sehen Geschwüren, Krebs u. s. w. der ! Fall ist. I Eine sehr starke Rückwärtsneigung habe ich wiederholt län- I gere Zeit nach vorgenommener Laryngotracheotomie beobachtet. I In einem dieser Fälle hatte sie sich erst einige Zeit nach der Opera- I tion zu dem späteren hohen Grad entwickelt. I Der freie Rand des Kehldeckels kann auch von einer Seite j zur andern verengt sein. Dabei erscheint er und zwar in ziemlich häufigen Fällen entweder unter einem spitzen Winkel ge- knickt, oder er sieht, wie ich nur selten beobachtete, einiger Massen Fig. 22. Nach rückwärts gesenkter Kehldeckel,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24976350_0089.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)