Die Funktionsprüfung des Darmes mittels der Probekost : ihre Anwendung in der ärztlichen Praxis und ihre diagnostischen und therapeutischen Ergebnisse / von Adolf Schmidt.

  • Adolf Schmidt
Date:
1908
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Credit: Die Funktionsprüfung des Darmes mittels der Probekost : ihre Anwendung in der ärztlichen Praxis und ihre diagnostischen und therapeutischen Ergebnisse / von Adolf Schmidt. Source: Wellcome Collection.

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    Vormittags: 0,51 Haferschleim [aus 40 g Hafergrütze, 10 g Butter, 200 g Milch, 300 g Wasser, 1 Ei und etwas Salz bereitet (durchgeseiht)]. Mittags: 125 g gehacktes Rindfleisch (Rohgewicht) mit 20 g Butter leicht übergebraten, so dass es inwendig noch roh bleibt, dazu 250 g Kartoffelbrei (aus 190 g gemahlenen Kartoffeln, 100 g Milch, 10 g Butter und etwas Salz bereitet). Nachmittags: wie morgens. Abends: wie vormittags. Diese Kost besteht also aus 1,5 1 Milch, 100 g Zwieback, 2 Eiern, 50 g Butter, 125 g Rindfleisch, 190 g Kartoffeln und Schleim aus 80 g Hafergrütze. Sie enthält ca. 110 g Eiweiss, 105 g Fett und 200 g Kohle- hydrate oder zusammen 2247 Kalorien (Roh-Kalorien) ^) und entspricht damit der Anforderung, das Minimalmass des Kalorienbedürfnisses für einen ruhenden Erwachsenen zu befriedigen. Die Probekost wird nun gewöhnlich drei Tage lang, eventuell auch länger gegeben, jedenfalls so lange bis ein Stuhl, welcher sicher nur noch von dieser Diät stammt, zur Verfügung steht. Das ist bei normalem Stuhlgang meist schon bei der zweiten Defäkation nach Beginn des Versuches der Fall. Der Patient braucht ein besonderes Pulver zur Abgrenzung des ,,Nonnal- kotes“ von dem Kot der früheren Diät in der Regel gar nicht zu er- halten, da der Normalkot an seiner gleichmässigen Konsistenz und helleren Farbe gewöhnlich ohne weiteres erkannt werden kann. Wo dies doch wünschenswert ist oder avo der Gesamtkot von drei Tagen gesammelt Averden soll, gebe ich am Beginn und am Ende des Versuches je eine Oblate mit 0,3 g gepulverten Karmins, welches den Verdauungs- kanal unverändert passiert und die entsprechende Kotpartie markant färbt; nur einzelne sehr empfindliche Därme werden dadurch eventuell gereizt ^). Es ist ohne Aveiteres klar, dass diese Probekost nicht die „allein mögliche“ oder ,,einzig denkbare“ Diätform für die Funktionsprüfung 1) Diese Zahlen Aveichen von den, in der vorigen Auflage gegebenen, nach den König’schen Tabellen berechneten etwas ab, u. z. auf Grund der von Vanghan Harley und Fancis W. Goodbody (18) ausgeführten Analysen. Es handelt sich hier um angenommene Mittelwerte. Sind Diarrhöen vorhanden, so muss man, wenn man den Kot einer bestimmten Periode sammeln will, den Versuch aus einer grösseren Anzahl von Tagen auswählen, weil die scharfe Abtrennung der roten von den nicht gefärbten Teilen innerhalb einer Entleerung nicht möglich ist, also ein Fehler unterläuft, der nur durch Ausdehnung über einen grösseren Raum verringert werden kann.