Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose].
- Bose, H.
- Date:
- 1882
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Credit: Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose]. Source: Wellcome Collection.
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![i (1er Länge des gebrochenen Knochens, üeber die angrenzenden (relenke hinaus sollte derselbe sich nicht erstrecken. War der Oberschenkel oder Oberarm ge- brochen, so beschränkt sich der Verband auf diesen Abschnitt des Gliedes, ünters(dienkel und Vorderarm, Fuss und Hand blieben frei. Handelte es sich nicht um S ch a f t b r ü ch e , .sondern um Brüche in der Nähe der Gelenke, so legte FTippokrates einen Verband an, welcher dem oben be.scln-iebenen Binden und Compi-e.ssenverband im Wesentlichen enl- sprach. Die beiden ersten Binden begannen wieder an der verletzten Stelle. In diesem Falle aber wurden über das verletzte Gelenk hinaus die nächst an- grenzenden Abschnitte des Gliedes in grosser Ausdehnung mit eingewickelt, und wenn die Verletzung in der Nähe des Scduilter oder Hüftgelenkes ihren Sitz hatte, führte man die aufsteigenden Touren auch um den Thorax oder um das Becken.— Betraf die Verletzung das Schultergelenk, oder ein Gelenk der unteren Extremität, so besclndinkte sich Hi})pokrates auf den ausschliesslichen Gebrauch des Binden und Com])ressen-Verbandes, er V(‘rsah denselben höchstens mit et^^as zahlreichei-en Schichten, um ihm dadurch eine grössere Steifigkeit zu geben. Bei Brüchen in der Nähe des Hand und Ellenbogengelenkes dagegen wurden, Avenn die Zeit gekommen war, aussen auf den Compressenvei’band auch Ferula- stengel aufgelegt. Man liess dieselben hei Brüchen am Handgelenk vom Vorder- ai-m über das Gelenk weg bis zu den Fingern hin laufen, (''j Brüche in der Gegend des Ellenbogengelenkes bandagirte man so, dass das Gelenk recht- winklich gebeugt war. Dann wurden besondere Stengel dem Voi'derai'in und besondere dem Oberarm entlang umgelegt. Beide sollten auf dem Gelenk selbst mit ihren Enden wechselweise zwischeneinandergreifen. A n mer k u n g. In den oben angefülir- ten Hippokratisclien Scliriften werden alle Einzelheiten des Verbandes, sowie die Regeln, welche bei der Anwendung desselben zu beachten sind, sehr ausführ- lich besprochen. Einzelnes, was zweifel- haft erscheint, wird verständlich, sobald man die Werke von Oelsus und Galen Hippokrates öif/9v>o)v. Kühn B. III. pag- 16U. (“*) Hippokrates sp! tzfijuüv. Kühn B. III. p. 134. Die Darstellung ist nicht ganz klar, gerade zu dieser Stelle aber, ebenso wie zu der sub. 9 citirten fehlt leider Galen’s Conimentar. —](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24859308_0011.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)