Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose].
- Bose, H.
- Date:
- 1882
Licence: Public Domain Mark
Credit: Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose]. Source: Wellcome Collection.
21/60 (page 17)
![und deckt das Glied in «-anzer Ijänqe des gebrochenen Knochens. ITeber dar. Pflaster konnnen Wergbänsche, welche in olenm rosatnm und verdünntem Essig angefeuchtet sind. Darüber eine Bindeneinwicklnng. Nach der Binde wei-den Schienen angelegt, welche in Compressen oder Werg eingewickelt sind; auf die Schienen folgen noch einmal Wergbäusche mit Oel befeuchtet und endlich noch eine Bindeneinwicklung, welche so wie die erste an der Bruchstelle beginnt und von da nach beiden Seiten hin fortschreitet. — Tianfranc.p^) legt um die Bruchstelle zunächst auch eine Compresse mit oleum rosatnm, darüber eine andere, welche mit dem Bruchpflaster bestrichen ist, darüber Wergbäusche mit Eiweiss angefeuchtet und dann eine Bindenein- wickhing. Auf diese Einwicklung folgen abermals Wergbäusche, welche aber nur mit Wasser befeuchtet sind, und auf diese werden die Schienen gelegt und mit Hülfe von Schnüren und kleinen Knebeln befestigt. Lauf raue’s Brnclipflaster besteht nur ans Eiweiss und Mehl(2-'). Wilhelm von Saliceto dagegen gebraucht eine complicirtere Composi- tion (2^): Bohneninehl (oder Erbsenmehl oder orobi oder robili) oder Amlatilis (Mühlstauh) Lib. 5: Mastichis, Dragauthi, Gummi arabici, Mumiae, Aloes, Thuris aa Unc. 5. Boli armen., Terrae sigil., Saguin. dracon., Lycii aa Unc. 1, Eiweiss von drei Eiern, schwarzen stiptischen Wein so viel als nöthig. Die Oelcompresse, welche zunächst auf die Haut gelegt wurde, diene dazu, sagt Wilhelm, das feste Ankleben des übrigen Verbandes zu ver- hindern; das Einreiben des Gliedes mit einer Speckschwarte und Honig, welches Theodorich vorschreibt, hatte Avahrscheinlich den gleichen ZAveck. — Aus der Schule von M o nt j) e 11 i e r erhalten wir Nachricht durch den berühmtesten Chirurgen de.s nächstfolgenden (14.j Jahrhunderts: Guy de Chauliac. Er beschreibt folgenden Verband P): Unmittelbar auf die Haut wird entweder eine Leinwandcom])resse od(‘r auch dünnes Werg mit Eiweiss und oleum rosatum befeuchtet aufgelegt und mit einer Binde angewickelt; oder man kann auch die erste Schicht weglassen, die Binde mit Oel und Eiweiss befeuchten und unmittelbar auf die Haut legen. Darüber kommt ein Stück Filz, oder eine doppelte Compresse, oder auch ein Wergkuchen mit Eiweiss getränkt von solcher Grösse, dass dadurch (“^) Pi'actica magistri Laufraiici de Mediolano, quae dicitur ars completa totius chirurgiae. — Tract. IV. Doctr. 1. Cap. 5. — (Ars cliir. Veuet. .Tuutas.) (2^) Chirurgia parva Cap. 13. (Ars chir. etc.) — (2fi) Guidoni.s de Cauliaco Chirurgia Edita anno 1.363. —Tract. Doctr. V. 1. Cap. 1. (Ars chir. etc.). 3](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24859308_0021.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)