Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose].
- Bose, H.
- Date:
- 1882
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Credit: Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose]. Source: Wellcome Collection.
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![(las Glied in ^'anzer Läno-e des o-ebroeheneii Knochens umfasst wird. Nachdem dies(s Polster nmo-eleo-t ist, werden seine Ränder ziisammeno-enäht. Nachhei- le<>'t man die Schienen auf, in Leinwand (ungewickclt, ^'leicdifalls mit Eiweiss hefeuchtet und hefestio-t diesell)en mit Schnüren und kleinen Kiu'heln. Dieser Verband bleibt lieg-en bis zum 12. oder 15. Tage, bis der Gallus anfängt sich zu bilden. Dann wird er abgenommen und nun legt man ein Pdastei' aus Eiweiss, Mühlstaub und pulv. rub., auf eine Kompi-esse ausgebreitet, zunächst um das Glied und darüber erst kommt (hu’ frühere Verband. Zur Nach- behandlung endlich, wenn der Knoch(udn'uch fest ist, werden Wergbäusche auf- gelegt, welche in Wein getaucht sind. — Ganz dieselbe Verbandweise gebraucht Petrus v o n A r g e 1 a t a (-') welcher zu Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts lebte, und hundert Jahre sjjäter verfuhr man im Wesentlichen noch ebenso, diess ergeben die Sclnäftcm des J e a n de V ig o — — Mit Vigo sind wir am Ende des Mittelalters angf-kommen. Die TTaujä- eigenthümlichkeit, durch welche die Contentiv-Verbände in diesem Zeitabschnitte gekennzeichnet werden, die Anwendung der Eiweissmischungen, haben wir kennen gelernt; ('s erübrigt noch nachzusehen, in wie weit die anderen Einrichtungen des mittelalterlichen Vei'bandes von den alten Ili])pokratischen Voi-scliriften abweichen. Dass viele Chirui‘gen an Stelle der Conijn-essen Wergbäusche zur Polsterung g('brauchten, und manche, entspreclnmd dem Verfahren des Gelsus, sogar unter die Unterbinden ('inen Wergkuchen um das Glied legten, ist oben bereits an- geführt worden. iVuch diese Neuerung fanden wir, ebenso wie es mit dem G(d)rauche der Klebestoffe der Fall war, zuerst erwähnt bei einem arabischen Schriftsteller, nämlich bei Abulkasein. Die vier M('ister und Guy d(' Ghauliac benutzten zur Polsterung auch Filzjilatten, ein Verfahren, das wii- später liei einigen deutschen Autoren wiederhnden werden. — (2') Chirurgia Avgelatae cum .\ll)uca.si. Venetiic mamlato et expensis Lncae Autonii de Giuuta. Anno 1.531. Lili. VI. Tvact. II. l!a]). 1. fol. 118. — f-'') Opera doniini .Toannis de Vigo in eliirnvgia Lngdnni 1521. Pars prima dicta Practica cnpinsa. Täl). \’l. Cap. 1. toi. P20.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24859308_0022.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)