Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose].
- Bose, H.
- Date:
- 1882
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Credit: Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose]. Source: Wellcome Collection.
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![28 leicht in gTösserer Zahl zusammenstellen, die aiifgeführten mögen als Beispiele genügen. Auch wollen wir nicht die Verschiedenheiten, durch welche die ein- zelnen Autoi-en von einander ahweichen, weiter antzählen, wir haben niii- über den Verlauf, welchen die Entwicklung des Verbandes im grossen (lanzen nahm, noch einige Worte hinzuzufügen. Im Laufe des 17. Jahrhunderts kamen die Klebstoffe mehr und mehr ausser Grebrauch; im 18. Jahrhundert ffnden wir dieselben zwar immer noch bei einigen wenigen Chirurgen (z. B. bei Bromfield), bei der grösseren Mehrzahl aber waren sie so vollkommen in Vergessenheit gerathen, dass als allgemein übliche Verbandweise dieses Jahrhunderts der einfache ti-ockene Schienenverband übrig bleibt. In der Entwicklung der Contentivver- bände war in dieser Weise ein Rückschritt gemacht worden, ein Rückschritt, welcher erst in unserem Jahrhundert wieder ausgeglichen werden sollte. — Wir haben die deutschen Schriftsteller bisher ganz mit Stillschweigen übergangen. Da dieselben sämmtlich den letzten .Iahrhundert(m des in Rede stehenden Zeitabschnittes angehören und gerade für uns ein ganz besonderes Interesse bieten, glaubten wir diese von den übrigen trennen und ihre Besprechung bis zuletzt aufsparen zu sollen. — Der erste deutsche Autor, von welchem wir eine chirurgisclu' Schrift be- sitzen, ist Johann von P f o 1 s p r u n d t; Pfolsprundt (^'’j em])fiehlt drei verschiedene Biaichpflaster, die beiden ersten ihrer dynamischen Wirkung wegen. Das eine ist ein kühlend Pflaster und soll gebraucht werden, wenn der Bruch entzündet ist; das andere Pflaster ist hitziger Natur, führt die Heilung schneller herbei und wird angewandt, wenn keine Entzündung vorhanden ist. Die Pflaster werden auf Leinwand gestrichen um die Bruchstelle herumgeschlagen. Mag nun das kühlende oder das hitzige umgelegt sein, über dasselbe kommt immer die dritte Sorte, und dieses dritte Pflaster wird seiner mechanischen Wirkung halber gebraucht, es hat, wie Pfolsprundt ausdrücklich bemerkt, „nur den Zweck, dass es das gebrochene Bein wohl z u s am m e n h a 11 e. ‘‘ Dieses dritte (■'“) Buch der B ü n (I t h-E V t z n e i von Heinrich von Pfolsprundt, Binder des deutschen Ordens. l-tßO. Herausgegeben v. Haeser u. .Hiddeldorpf. Berlin 1868. — pag. 68. 70. 71.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24859308_0027.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)