Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose].
- Bose, H.
- Date:
- 1882
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Credit: Geschichte des Schienenverbandes von dem Alterthum an bis zu unserem Jahrhundert / [H Bose]. Source: Wellcome Collection.
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![■28 band zu legen. Die Einrichtung dieses letzteren wird dabei nicht näher be- schrieben. — (legen Ende des Jahrhunderts lebte Felix Wirz, bei welchem wir eine ganz eigenartige Verbandweise antrefien Er tadelt an den gewöhnlichen Verbänden, dass dieselben zu fest schnüren und sucht bei seiner Verbandweise diesen Uebelstand zu vermeiden. Zunächst emphehlt er ein Pflaster (^) welches aus weissem Harz 2 Pfund und Terpethin ^2 Pfund zusammengeschmolzen ist und dann mit gepulverter Geissbartkrautwurzel 8 Loth versetzt wird. Von diesem Pflaster rühmt er, es klebe besser, als die gewöhnlich gebrauchten Pflaster, halte deshalb die einzelnen Stücke des Verbandes sicherer unverrückt, ausserdem wirke es austrocknend und Geissbartkraut beile den Knochen zusammen. Dieses Bruch])tlaster wird auf Leinwand gestrichen, so um das Glied geschlagen dass die Ränder desselben nicht übereinandergreifen, sondern ein fingerbreiter Raum in ganzer Länge zwiscdien ihnen frei bleibt. Bei dieser Art des Anlegens darf nachträglich Anschwellung des Gliedes eintreten und das Pflaster venirsacht doch keine Schnürung. Auf das Pflaster werden drei kräftige Ilolzschienen aufgelegt, eine hinten hin, die beiden andern zu beiden Seiten (die Beschreibung bezieht sich hauptsächlich auf Oberschenkel und Unterschenkelbrüche). Sie werden befestigt durch drei Ptlasterstreifen, von welchen man einen in der Mitte, einen am oberen und einen am unteren Ende ({Herüber umlegt, jedoch so, dass auch diese Ringe nicht ganz schliessen und deshalb bei etwaiger An- schwellung nicht schnüren können. Dann folgt ein anderes Pflaster, welches aus 2 Theilen Wachs, 1 Theil 'rerpenthin und 1 Theil Talg zusammengesetzt ist. Es wird auf ein ebenso grosses Stück Leinwand gestrichen, wie das erste und auch wieder so umgeschlagen, dass die Ränder ein wenig von einander entfernt bleiben, üeber dieses Pflaster macht man mit einer breiten Binde eine Einwicklung und bindet zuletzt an denselben Stellen, an welchen die Pflasterringe um die Schienen gelegt sind, noch drei Bandschleifen aussen um (5v) Practica der Wimdarziiei durch Felix AVirz. Basel 15!)(j. II. Theil. Cap. 17. 18. — (58) Ebenda, pag. 305. (5(*) Ebenda, pag. 310.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24859308_0032.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)