Ein Fall von Sarkoma tonsillae ... / vorgelegt von Ludwig Wocher.

Wocher, Ludwig.

Date:: 1893

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Credit: Ein Fall von Sarkoma tonsillae ... / vorgelegt von Ludwig Wocher. Source: Wellcome Collection.

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nach sechs Wochen trat aber ein Recidiv in der andern Tonsille und den benachbarten Weichteilen des Halses auf und die Patientin starb nach der Operation. Parker will jedoch im vorliegenden Falle die Operation nur als Palliativum wegen der Obstruktion der Fauces ausgeführt haben; er hält das Leiden für sehr selten, erwähnt aber noch zwei andere Fälle, welche innerhalb eines Jahres am Londoner University Hospital zur Beobachtung gelangten, deren einer einen 70 jährigen Mann be¬ traf, bei welchem nach vollzogener Exstirpation kein Recidiv mehr erfolgte. Bilton Pollard zeigte die rechte sarkomatöse Tonsille eines /2jährigen Mannes, welche von Mr. Marcus Beck im University College Hospital entfernt worden war. Hier war die Operation leicht; der eingekapselte Tumor konnte nach einem Einschnitt in die Kapsel mit dem Finger ausgeschält werden. Eine genauere Beschreibung des mikroskopischen Befundes der Geschwulst fehlt jedoch. Fall 7- Einen ausführlichen Bericht, namentlich auch nach der opera¬ tiven Seite hin, gibt uns ferner J. Mikulicz1), über ein von der Tonsillargegend ausgehendes, fast den ganzen Pharynx erfüllendes Sarkom. Patient, 28 Jahre alt, früher stets ge¬ sund, bemerkte seit 3 Monaten in der Gegend des rechten Kieferwinkels eine schmerzlose Geschwulst. Seit 2 Monaten war das Schlingen und Sprechen, seit einem Monat auch das Athmen beim Patienten erschwert; zeitweise ging Blut durch den Mund ab. Im Januar 1884 wurde der kräftig gebaute, mässig genährte Patient in die Klinik aufgenommen. Dabei zeigte sich unter dem linken Kieferwinkel eine gänseeigrosse, weiche Geschwulst von normaler Haut bedeckt. Durch die Digitaluntersuchung und Inspektion des Rachens liess sich eine von der rechten Tonsillar¬ gegend ausgehende, weiche, oberflächlich exulcerirte Geschwulst nachweisen, welche fast den ganzen mittleren Raum des Pharynx ausfüllte, nach unten bis an den Kehldeckel, nach oben bis an die Choanen reichte. Bei der Digitaluntersuchung erfolgte eine ziemlich starke Blutung. Die Athmung, sowie namentlich das Schlingen und Sprechen waren ausserordentlich erschwert. Am 16. Januar 1884 wurde die Pharyngotomie mit präventiver Tracheotomie ausgeführt. Schnitt vom Warzenfortsatz bis zum langen Zungenbeinhorn; subperiostale Resektion des Kieferastes mit Zurücklassung des Kieferwinkels und der Ansätze des M. masseter und Pterygoideus int., Durchtrennung des M. biven- ter und N. hypoglossus. Die ganze Geschwulstmasse wurde im 1) Deutsche medic. Wochenschrift Jahrg. 1886.