Geschichte der Balneologie, Hydroposie und Pegologie, oder, Des Gebrauches des Wassers zu religiösen, diätetischen und medicinischen Zwecken : ein Beitrag zur Geschichte des Cultus und der Medicin / von B.M. Lersch.
- Bernhard Maximilian Lersch
- Date:
- 1863
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Credit: Geschichte der Balneologie, Hydroposie und Pegologie, oder, Des Gebrauches des Wassers zu religiösen, diätetischen und medicinischen Zwecken : ein Beitrag zur Geschichte des Cultus und der Medicin / von B.M. Lersch. Source: Wellcome Collection.
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![Eine kalte, schwache Saiierquelle bei Pyra am Hymettos (am heutigen Kloster von Kessariam), woran ein Tempel der Aphrodite stand, v/nrde von Ovid besungen (Ars amor. III, 687). Zu Akko (Ptolomais) war ein der Aphrodite geheiligtes Bad, worin der Gesetzlehrer Garnaliel zu baden keinen Anstand nahm, weil er das Bad als das Wesentliche, die Aphrodite aber nur als eine Ausschmückung desselben ansah (Mischna Aboda Sara III, 4; Mid- rasch Jalkut 2 78). In einer Aufschrift an die Francisciquelle des thermen- reichen Mekadias kommen die Namen M er cur ins und Venus vor, Neptun, Vater vieler Meeresnymphen, ist auch nicht häufig bei den Quellen anzutreffen. Neptuniae aqua) (Liv. XXXIX.) hiess vielleicht eine See- stadt Campaniens. In Carla, ubi Neptuni templum est, amnis, qui fuerat ante dulcis, mutatas in salem est. Plin. XXXI, c. 5. Die Salzigkeit des Wassers gab wohl Veranlassung dem Meeresgotte hier einen Tempel zu weihen. Ein Föns Neptunius bei Terracina war schon zu Vitruv's Zeit lange ver- schüttet; sein Wasser soll tödtliches Gift gev\fesen sein. Ob eine zu PIoiD- bieres gefundene Steinschrift (DEAEO NEPTVNI lOVT ISSIA VESTINA. V. S. L. M.), die einige Aehnlichkeit mit einer zu Bigorre gefundenen hat, in Beziehung zu den Quellen stand, ist mir unbekannt; ebenso ob die Statuen des Neptuns und der Nymphen mit Opfergefässen, Inschriften und Münzen, die auf den Boden von AUofeü gefunden wurden, der Donau oder, gleich den Baderuinen, den dortigen Thermen angehören. Den Isis-Cultus treffen wir am Albula-Quellensee, zu MontCgrottO und zu Baden in der Sckweiz an. Minerva scheint zu Bath in England verehrt worden zu sein. Man begnügte sich nicht mit den bekannten Gottheiten, sondern wollte auch die unbekannten zufrieden stellen. Eine alte zu Rom gefundene Tafel zeigt das Bild prächtiger Thermen und davorstehender Personen, dazu die Inschrift: Genio Lavacrorum Metelli (Gruteri Inscr. p. 111). Man erfand sogar neue Gottheiten, die zu gewissen physiologischen oder therapeu- tischen Wirkungen der Quellen passten oder nahm vorgefundene Ortsgötter in den Cultus auf. Aquse augent numerum deorum nominibus variis... In Boeotia ad Trophoneum deum juxta Humen Orchomenon duo sunt fontes, quoruni alter memoriam, alter oblivionem adfert, inde numinibus inventis (Plin. H. N. XXXI, c. 2). Die Verehrung der den Haarwuchs wiedergebenden Ca- pellina auf IscMa gehört ebenfalls hierher, wie auch die zu Bourbonne les Bains cultivirte Vorvonna (von: ver, her, verve-warm-und von, vona-fontaine abgeleitet). Die darauf bezügliche Inschrift wird verschieden mitgetheilt. Einmal so: Orvoni Darnonae C. J. Romanus in Gallia pro Salute Cocillse filise ex voto; nach der System. Beschreib, aller Gesundbr. II, 365: ' BORVONI TA 1 MONiE C. LATINVS RO ! MANVS IN ] G. PRO SALU 1 EGO. CILI^E EIL. EX VOTO. In der Nähe von BagnereS de Bigorre fand sich ausser einer Dedication an Herkules folgende Inschrift: AGHONI. A. E. 0. CHONI. AVLINI. AVRINI. V. S. L. M. Bullet hält Aghon, was Gutwasser von agh, Wasser und on, gut im Celtischen bedeutet, für eine Gottheit, welcher zu Aste, 2 Meilen von Bagneres ein Tempel erbaut gewesen sein soll. Wasser soll auch im Gasconischen agou lauten. Der Name der Thermae Lixovieuses Bagneres de Luchon, soll von Louch, Wasser-Ansammlung und on, fontaine,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21064155_0023.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)