Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
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Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![waren die Eichen aus der Landschaft hab- bäsdti (Jes. 2, 13; Ez. 27,6; Sach. 11,2), die aber wohl nicht in der trocknen nukra, sondern im haurän und im gölan wuchsen, wo noch vor wenigen Jahrzehnten dicker Buschwald stand (ZdPV 9 [1886] S. 205 f. G. Schumacher). Aus den heutigen Ver¬ hältnissen kann man schließen, daß haupt¬ sächlich Eichen, Terebinthcn, Sykomoren, Föhren oder Pinien, Aleppokiefern, Pappeln die Wälder bildeten. H. Guthc Kurzes Bibelwörterbuch 1903 S. 707 ff.; ders. Palästina 1908 S. 75 ff. § 2. Am meisten war für Bauzwecke das Holz der Zeder begehrt. Sie ist heute nur noch in wenigen Stücken im Libanon er¬ halten, muß aber einst in unerschöpflicher Fülle das Gebirge bedeckt haben. Die Ägypter haben schon früh regelmäßig Schiffe nach Byblos (s. d.), dem Hauptver- ladeplatze, laufen lassen. Unter König Snefru (4. Dyn.) werden 40 Schiffe mit Zedernholz erwähnt (Palcrmostcin; vgl. Abh. Preuß. Ak. 1902 S. 30 H. Schäfer), unter der 6. Dyn. ein Admiral Ttj, der wiederholt nach Byblos gefahren ist (Iv. Sethe Urkunden 1 140). Im Grabe des Sen-nufe wird berichtet, daß er im Aufträge des Königs Thutmosis III. (15. Jh. v. C.) nach „der herrlichen Treppe der Zedern“ mit Soldaten und Trägern gefahren sei und von dort Stämme bis zu 31 m L. mit¬ gebracht habe (SB. Preuß. Akad. 1906 S. 358 ff. K. Sethe). Ausführlich erzählt Wen-Amon (um 1100 v. C.) in seinem Reisebericht von seinem Holzhandel in Byblos, der schon seit langer Zeit im Gange war (ÄZ 38 [1900] S. 1 ff. A. Erman). Als Ort, an dem die Bäume geschlagen wurden, wird besonders das Gebiet ng] ge¬ nannt, vielleicht das Tal des nähr ibrahim (Syria 4 [1923] S. 181 ff. P. Montet). Dem entspricht, daß in den Amarnabricfen aus Ägypten immer wieder Holz verlangt wird (Knudtzon S. 1264). Im Lande selbst ist das Zedernholz wenig zu Bauten verwendet worden (s. Baukunst C §8). II. Guthe Kurzes Bildwörterbuch 1903 S. 102 ff.; K. Sethe Zur ältesten Geschichte des äg. Seeverkehrs mit Byblos und dem Libanongebiet ÄZ 45 (1908) S. 7 ff. § 3. Außer dem Zedernholz (erinu) wer¬ den in den Amarnabricfen auch andere Holzarten genannt, die aber noch nicht näher bestimmt sind (z. B. elammaku, gina- zu, isu, mabumu, sussuku, usü Ebenholz? [s. d. C] und urkarinu Buchsbaum ? Müller Asien u. Eur. S. 260). Als Träger des Lehmdaches verwendete man das Holz, das die Gegend bot, später gern das der Syko- morc (1. Kön. 10, 27; Jes. 9, 9), für Türen in einem Prachtbau Olivenholz (1. Kön. 6, 31). Ebenso galt Zypressenholz als prunk¬ voller Fußbodcnbelag (1. Kön. 6, 15). Pap¬ peln lieferten längere Balken. In die Burg¬ mauern wurde ab und zu zwischen die Ziegelschichten ein Holzrost eingelegt (s. Festung C). Bei größeren Räumen stützte man die Deckenbalken durch Holz¬ pfeiler (zwei fanden sich angekohlt in Me- giddo; Schumacher Mutesellim S. 87 k). J. Benzinger Hebräische Archäologie2 1907 S. 94 f. § 4. Die Mauern der Häuser und Städte wurden in alter Zeit aus Lehm aufgeführt, in den man kleine Steine mischte, später aus besonders geformten, an der Luft ge¬ trockneten Lehmziegeln (s. Ziegel C.). Um diese fester zu verbinden, wurde eine Art Mörtel dazwischengestrichen. Eine chemi¬ sche Untersuchung des in der I. und 2. Schicht zu Megiddo verwendeten Mörtels ergab, daß er als Basen Eisenoxyd, Ton¬ erde, Kalk, Natron und viel Kali, als Säuren Kieselsäure, viel Kohlensäure, Spuren von Schwefel- und Phosphorsäure enthielt ; (Schumacher Mutesellim S. 23 f.). Da¬ nach ist anzunehmen, daß man entweder feuchten Lehm (ebd. S. 26) oder zerstoße¬ nen, aber ungebrannten Kalkstein als Bin¬ demittel benutzte. In der Gegend von Jeru¬ salem finden sich vielfach Tongruben mit weißer Kreideerde (oberer Kalküle), die man zur Mörtel- und Lehmbereitung nimmt und mit Wasser, Häcksel und gesiebter Erde vermengt. Solcher Lehm diente auch zum Putz der Innenwände und zum Belag des Fußbodens (ebd. S. 42). § 5. Während Holz leicht von Ort zu Ort befördert werden konnte, muß der Stein möglichst nahe der Bruchstelle ver¬ wendet werden. Steinbauten sind deshalb in alter Zeit zumeist mit der gerade dort anstehenden Steinart errichtet worden. Granit, Diorit, Diabas finden sich nur ganz im S des Gebietes ö. der ‘araba (im gebel cl-a(ld und am Osthange des gebet (tkra*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0538.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)