Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
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Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![ginal im Bcrl. Mus. aufgestelltc Hockergrab aus Abusir cl Meleq; Erörterungen über die Lage der Beigaben bei J u n k e r Turalt S. 29 und [für Nubien] ders. Kubameh-Süd S. 42). Zuweilen hält auch die Leiche selbst eine der Beigaben (z. B. die Schmink¬ tafel oder ein Kupfergerät) in den Händen (Berlin Inv. 14561; unveröff.). Scharf! C. Palästina-Syrien s. Grab F. D. Vorderasien s. Grab G. Beil s. Axt. Beinschiene. Den bronzenen B., die in hist. Zeit einen integrierenden Bestandteil der griech. Hoplitenrüstung ausmachten, ist wohl in Altgriechenland präh. Zeit der Gebrauch von ledernen Schutzgamaschen vorangegangen. Solche darf man an den Kriegerdarstcllungcn aus der mittelmyk. Periode vermuten. Erst in spätmyk. Zeit lassen sich bronzene Exemplare für Zypern belegen. Im übrigen präh. Europa sind bronzene Beinschienen nur sehr spärlich zutage getreten, was auf geringe Beliebtheit dieser Waffenart schließen läßt (vgl. Mitt. Bosnien 3 [1895] S. 7 Abb. 8—9; S. 11 Abb. 23—24; S. 16 Abb. 39—40; Dechelette Manuel II2 S. 720 Abb. 275, 2 — alle Stücke der HZ angehörig). A. Hagemann Griechische Panzerung 1919 S. 127 ff.; W. Gaerte Die Beinschutzwaffen der Griechen Diss. Königsberg 1920. yy. Gaerte Beizvogel. Die B. kommen für irgend¬ welche alte Zeit nicht in Betracht. Der jüngere Reinach hatte auf dem Ethno¬ logentag in Neuchätel, Juni 1914, ver¬ sucht, die große Rolle des Königsfalken in A. auf die Verwendung als Beiz¬ vogel zurückzuführen, m. E. ohne Grund. Hätten sich irgendwelche Spuren eines solchen Gebrauchs auch nur bis in die Zeiten Homers erhalten — und im Lande der Ewigkeitswerte Ä. müßte doch der¬ gleichen überliefert sein —, so hätten wir davon Nachrichten. Man braucht ja nur daran zu denken, daß heute noch am engl. Hof ein Großfalkenicr vorhanden ist, und daß sich in England und Holland immer wieder Leute finden, die Gedanken und Geld an diesen außerordentlich teuren Sport verschwenden. Erst zu Beginn des MA hören wir nach einer Erwähnung aus dem Altertum bei Ktcsias aus Indien von Beizvögeln, die dann von der Völkerwande¬ rung ab eine große Rolle spielen und zu dem kostspieligsten Luxus gehören. Nach den Ausstrahlungen im N Europas einer¬ seits, nach Persien und Indien andererseits, wird man die Heimat der Beizjagd in Tur- kestan und den Ursprung bei irgendeinem türk. Stamm der ersten Jahrhunderte v. C. setzen können. Jetzt hat sich die Beize mit Falken und Adlern noch von der Sahara bis zur Mongolei erhalten. B r e h m Zur Falkenjagd 3; ders. Tierleben 3 Vögel I (4873) S. 528 ff. Ed Hahn Belemit s. Donnerkeil. Beleuchtung. A. Europa. § 1. Als Hauptbeleuchtung müssen wir für die gesamte vorgesch. Zeit wohl das Feuer des Herdes ansehen. das auch noch in frühgeschichtlicher Zeit, wie wir das aus gelegentlichen kleinen Geschichten ent¬ nehmen können (z. B. Thietmar 5,4) zur Nacht die vornehmste Lichtquelle bildete. § 2. Daneben wurden bei besonderen ; Veranlassungen Schilf, Rohr, Stroh für die B. verwendet. Als Priscus dem Attila nachreist und nächtlicher Weile sein Gepäck und sein Zelt durch ein Un- j wetter Unfall erleiden, wendet er sich um Hülfe nach einem gotischen Dorfe; die Bewohner helfen, indem sie auf das Ge¬ schrei der Betroffenen mit Rohr, welches sie auch sonst zum Feuer verwenden, Licht machen (Priscus 300, 27, 32). Gregor von Tours erzählt wiederholt, wie ein dunkles Schlafgemach durch ein angezündetes Strohbündel erleuchtet wird (6, 13; 8, 19), auch wie eine gepichte Holzkufe ange¬ zündet wird, um bei dem Schein zu plün¬ dern (IO, 15). § 3. Sehr früh treten dann einfache Kienspäne, wie sie der Gebirgsbewohner noch heute verwendet, als bequeme Licht- Spender auf. Solche Lichtspäne sind uns z. B. in großen Massen in den jungbronze- zeitl. bzw. hallstattzeitl. Bergwerken aus dem Salzburgischcn erhalten (Tf. 126 a). Die Leuchtspänc sind dort meist I cm breit, 0,2—0,8 cm dick, aus weichem Holz in verschiedener Länge geschnitzt (10—15 cm). Die langen Holzspäne sind entweder, ohne angezündet zu werden, verloren worden, oder haben nur kürzere Zeit gebrannt. In weitaus größerer Zahl sind die kürzeren Stücke, die fast alle](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0550.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)