Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
Licence: In copyright
Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
556/666 (page 388)
![§ 8. Noch besser wird der Docht in der j folgenden Form ^Typ III, Tf. 105 h) festge- haltcn. Hier ist immer noch die unten ge¬ rundete Schale vorhanden, aber ihr Rand ist ringsum wagerecht ausgezogen und für die Schnauze noch weiter als vorher nach innen zurückgebogen, so daß die Ränder der Schnauze ziemlich parallel fast bis zur Mitte der Schale laufen. Ob die Schnauze in gleicher Höhe wie die Schale, ein wenig tiefer , (Tf. 105 p) oder höher liegt, hängt von der | Willkür des Töpfers ab und kann kaum als Zeichen einer neuen Art betrachtet wer¬ den. Solche Stücke fanden sich in Lachis (Petrie Teil el Hesy S. 48 Tf. 9, 227), in der Schephela (Bliss-Macalister Exca- vations S. 100 Tf. 21, 8; 66, 2), in lain sems (PEF Annual 2 [1912—13] Tf. 25, 4—8; 33, 1), in Gezer (Macalister Gezer 1 95, 308, 322 f., 325 p Abb. 167, 353; II 165, i 183; III Tf. 63,65; 71,19; 76,8.15.18; 1 82, 8; 84, 3. 8. 19; 88, 8; 89, 2; 91, 6; 103, | 6. 12), Jericho (Sellin-Watzinger Jeri- \ cho Tf. 37, 59 A rechts), Megiddo (Schu- \ macher Mutesellim S. 70 Abb. 906 [3. i Schicht], S. 167 Abb. 246 f.), Thaanach (Sellin Teil Tcfannek Nachlese S. 19), j silwdn (Jerusalem 3 [1908] S. 179 f. Abb. 2 J. Germer-Dur and [mit den zugehörigen j Ölkrügen]) und kafr mälik (ZdYV37 [1914] S. 165 Tf. 44, 17 K. Wigand). Die Schich¬ ten, die diese Form enthielten, sind dem | 12.—9. Jh. zuzuweisen. Die weitere Ent- j wicklung (Ansatz eines glatten Fußes unter I der runden Schale, engeres Aneinander- , treten der Schnauzenränder, woraus schlie߬ lich die geschlossene Lampe wird) hat sich | erst im Laufe des 1. Jht. v. C. vollzogen. I § 9. Aus dem Wunsche, die Leuchtkraft \ zu verstärken, erklärt sich die Herstellung mehrschnäuziger Lampen (Tf. 105 i), die mit mehreren Dochten aus einem Ölbehälter brennen konnten. InGezersind solche mit4 Schnauzen schon in der 2. sem. Schicht ge¬ funden worden und haben sich in den fol¬ genden Schichten erhalten (Macalister Gezer I HO; II 183 f.; III Tf. 28, 9). Drei Stücke aus el-läzäne (mit zugehörigem Ölkruge) Jerusalem 3 (1908) S. 178 Abb. I J. Germer-Durand, ein Stück ohne ge¬ nauere Angabe der Herkunft s. Das hl. Land 58 (1914) S. 14 Abb. 2, I H. Häusler; einsaus Enkomi s. Murray-Smith Cyprus S. 42; Arch. Jalirb. 26 (1911) S. 241 Abb. 25 F. PouIsen (14.—13. Jh.). In der späteren Zeit scheinen besonders Lampen mit 7 Schnauzen beliebt gewesen zu sein (Maca¬ lister Gezer II 202; III Tf. 175, 1; Bliss- Macalister Excavations S. 131 Tf. 66, 7 vom teil sandahanne; Sellin-Watzinger Jericho S. 141 Abb. 152; Schumacher Mutesellim S. 137; Sellin Teil Ta'annek Nachlese S. 22 Abb. 31 [mit hohem Fuße]). Eine Lampe aus Eisen kam schon am Be¬ ginn der isr. Zeit vor (Macalister Gezer II 271), während Bronze erst viel später dazu verwendet wird. Auf aus¬ wärtige Einflüsse gehen wohl die Lampen in Tierform zurück (ebd. II 15 f. Abb. 216 Ente aus Ton mit Löchern zum Einstecken von Federn, wohl inländisches Erzeugnis; Arch. Anz. 1909 S. 388 H. Thiersch; Schumacher Mutesellim S. 101 Abb. 149 e Vogel aus der 4. Schicht; Sellin Teil Tacannek S. 79 zwei Tiergestalten [Nil¬ pferd?], S.45 f. Reiter auf einem Kamel?; Bliss-Macalister Excavations S. 98 Tf. 47 Schwan spätvorisraelitisch vom teil es- safi, als Lampe angezweifelt von Vincent Canaan S. 315 ff., 338). § 10. Das Licht einer Lampe konnte auch dann besser wirken, wenn man sie auf einen Ständer stellte. Solche Lampen¬ ständer (Tf. 105 k, m) wurden zunächst aus Ton gefertigt (Bliss-Macalister Excava- tions S. 97 Tf. 45, 9 vom teil zakaria mit braun aufgemalten Streifen; Macalister Gezer II 166 Abb. 327; 184; III Tf. 152,4.13 schon in der 2. Schicht). Sie erinnern in ihrer schlanken Gestalt an die Untersätze, die in Ägypten gebraucht wurden, oder an die hohen Steinlampen auf Kreta (Ma- raghiannis Antiq. cret. I [i9°^] Tf. 17, 5). In Megiddo fanden sich 5 Stück aus Bronze in der 4. Schicht (Schu¬ macher Mutesellim S. 85 p Abb. 117P Tf. 50). Sie hatten drei oder vier Füße, die sich in halber Höhe zu einer Stange ver¬ einigen und mit dieser eine flache Schale tragen. Bei dem kunstvollsten saß diese Scheibe auf dem Haupt einer dicken, flöte¬ blasenden weiblichen Gestalt (Tf. 105I). Wahrscheinlich sind diese Ständer nach äg. Vorbildern gearbeitet. Ungefähr in dieselbe Zeit sind die Leuchter (hebr. m'nörä) im salomonischen Tempel](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0556.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)