Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
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Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![Grotte du Docteur, Grotte de Sclaigneaux (mit 50Skeletten; die Pfeilspitze triangulär mit Stiel) und auch die Freilandstationen Caster und Elscgem. Bemerkenswert sind zwei rekonstruierte Gefäße aus dem Abri Sandron (Becher mit zylindrisch sich nach unten verjüngenden Wänden, mit Stand¬ fläche; Tf. 108 b) und Trou du Frontal (kuglig mit Schnurösen und zylindrischem Hals; Tf. 108c), beide unverziert. Liste der FO: Prov. Lüttich: Ossuaire de la Prealle (Chanxhe-sur-Ourthe, comm.de Sprimont; mit nebenstehenden „plateaux“: Lince, le Fays, Ognee, Fraiture, Presseux, Lille, Florz£e, Spri¬ mont), Gruppe du Mont Falise (Antheit), Abri Sandron (Huccorgne a. d. Mehaigne), Grotte du Docteur (Huccorgne a. d. Mehaigne), Trou al- Wesse (Petit-Modave), Caverne de Gendron (Celles lez-Dinant). — Prov. Namur: Grotte de Sclaig¬ neaux (Vezin), Grotte de Marche-les-Dames, Grotte de Chauvaux (Gedinne), Grottes de Furfooz (die sog. Trou du Frontal, Trou du Cräne und Trou de la Mächoire, Abri de l’Ossuaire), Trou Fdlix (Falmig- noul), Grotte de Waulsort, Grottes d’Hastiere (Lavaux). Freilandstationen: Caster-lez-Anseghcm (West¬ flandern); Elsegem (Ostflandern) und andere. Baron de Loe Notions d’arch. pre'hist. S. 76 ff.; s. a.: Bull, de la Soc. d’Anthrop. Bruxelles 1S97—SS S. 355 ff. Fraipont Les neolithiques de la Meuse (Prealle, Abri Sandron, Gr. du Docteur, Trou al-Wesse); Bull. Acad^mie Royale de Belgique 1897 S. 47 ff. Fraipont (Gr. du Mont Falise); Memoires de l’Academie Roy. de Belgique 54 (1896) S. 5ff. Fraipont -Tihon Explorations scientijiques des cavernes de la vallee de la Mehaigne (Abri San¬ dron, Trou al-Wesse); Congres intern, preh. Bruxelles 1872 S. 87 ff. Arnould (Sclaigneaux); ebd. S. 381 ff. und Bull. Acad. Royale Belgique 1855, 1864, 1866 (Chauvaux); Annales delaFedera- tion archeol. et hist, de Belgique, Congres de Dinant 1903 I347 ff. Houze (Gr. de Marche-les-Dames); Grottes de Furfooz: Bull. Acad. Roy. Belg. 1865 S. 15 ff.; Memoires id. 1867 S. 1 ff.; Dupont Les temps pre'hist. en Belgique. L’Homme pendant les äg. de la pierre dans les env. de Dinant-sur- Meuse2 Bruxelles 1872 S. 138 ff.; Congres intern, preh. Bruxelles 1872 S. 549 ff.; ebd. Paris 1889 S. 445 ff.; Bull. Soc. Anthrop. Bruxell. 1914 Rahir (Ausgrabungen von 1900—02); D u p o n t L ’ Homme pend. les dg. de la pierre d. les env. de Dinant S. 139 ff. (Cav. de Gendron); Bull. Soc. Anthrop. Bruxelles 1911 (Gr. de Waulsort); Mem. Soc. Anthrop. Bruxelles 1904 Mdm. 3 IJouzö (Gr. d’Hastiere); Annales Soci6te royale arch. Bruxelles 1913 S. 196 ff. De Loe (Freilandstationen von Caster und Elsegem). § 5. Wie schon gesagt, lassen sich einige FO B. mit ähnlichen Erscheinungen Nordfrankreichs,die der sog. Seine-Mar- ne-Oisekultur angehören, zusammen- bringen. Es sind die Grabgrotten de la Porte-Ai'vc bei Hotton (Prov. Luxemburg) und der sog. Ossuaire de Vaucelles (Prov. Namur) sowie einige Megalithgräber, die durch ihre Formen sich am besten den Galleries Couvertes Nordfrankreichs an¬ reihen, die aber infolge frühzeitiger Zer¬ störung keine typischen Funde ergeben haben. In der Grotte de la Porte-Arve lagen die Beisetzungen nebst den Beifunden am Eingang der Grotte, im Ossuaire de Vaucelles auf einer kleinen Terrasse in der Nähe der Grotte, „Trou des Blaireaux“- genannt. Die Funde bestehen aus fein¬ polierten Silexäxten, Hornschäftungen, an¬ deren Geräten aus Horn und Knochen, Silexpfeilspitzcn (rhombisch, triangulär mit Stiel und Flügelchen, trapezförmig; sog. tranchets [Tf. 107 d]) und unverzierter Kera¬ mik, bei der in Vaucelles die typische Form der Seine-Oise-Marnekultur (hohe, schlanke Becher mit Standfläche und profiliert [Tf. 108 c]) erscheint. Auch sind aus der Grotte de la Porte-Ai've durchlochte Tier¬ zähne bekannt. Diesen FO reihen sich einige Einzelfunde an, wie z. B. Pfeilspitzen aus Feuerstein, lorbeerblattförmig und triangulär mit Stiel und Flügelchen (z. B. aus der Campine), sog. tranchets aus Rhode-St. Genese, Äxte in Hornschäftungen aus Antwerpen und Betecom bei Aer- schot usw. Hier wären vielleicht auch die sog. polissoirs, d. h. Steinplatten mit Eintiefungen, die durch das Po¬ lieren der Beile entstanden sind, von Saint Mard (Prov. Luxemburg) zu nennen. Die Megalithgräber können als Galleries Couvertes oder als große rechteckige Stein¬ kisten bezeichnet werden und haben nur grobe Scherben oder nicht typische Silex¬ splitter ergeben. Man kann folgende verzeichnen: zwei bei Weris (in der Nähe von Barvaux-sur-Ourthe; Tf. 107 b), eine bei Forrieres („La Cuvelee du Diable“), alle in der Prov. Luxem¬ burg, und eine bei Jambes (Prov. Na¬ mur). Von vielen anderen, die jetzt zer¬ stört sind, weiß man noch. Auch , Menhirs“ sind bekannt:LaPierre-qui-Tourne(Velaine- sur-Sambre, Prov. Namur), La Zeupire bei Gozee (Prov. Hainaut; Gruppe von drei Menhirs), Les Pierres-Martines bei Solre- le-Chäteau unweit Beaumont (Dcp. du Nord; Gruppe von 5 Menhirs), La Pierre-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0568.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)