Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
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Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![Eisen D) scheint aber darauf zu deuten, j daß bereits von Salomo B. im Libanon begonnen wurde. Der sog. Brief des Ari- steas (um 90 v. C. verfaßt) weiß (v. 119 ff.) zu erzählen, daß in den Palästina benach¬ barten Bergen Arabiens früher Kupfer- und Eisengruben angelegt worden seien; doch habe man diese unter der Perser¬ herrschaft verlassen. Im Gegensatz hierzu wird wiederholt berichtet, daß Metalle aus dem Auslande eingeführt worden seien, was nicht nötig war, wenn im Lande selbst Bergwerke vorhanden waren. § 2. Andererseits sprechen Wörter und Namen dafür, daß doch einiges seit alter Zeit im Lande selbst gewonnen wurde. Die kanaanäischc Bezeichnung für „Bergmann“ (kr) ist als Fremdwort im Ägyptischen zur Zeit der 19. Dyn. nachgewiesen (M. Bur- cliardt Die altkanaanäischen Fremd- Worte II [1910] S. 47 Nr. 911). Bereits die Amarnabriefe erwähnen ein Land nuchasse (J. A. Knudtzon Die El-Amarna-Tajeln 1915 S. 1105), dessen Name wohl mit dem im Kanaanäischen (M. Burchardt Die altkan. Fremdworte II [1910] S. 31 Nr. 579) und im Hebr. erhaltenen Worte nehöset j (Kupfer bzw. Bronze) zusammenhängt (Müller Asien und Eur. S. 394) und ihm offenbar wegen seines Erzreichtums i gegeben wurde. Ob das Land mit dem im AT öfter genannten Gebiete aram zöba (zöba — * zehöbd „die gelbe“[ ?] Melanges d’epigr. et d’archcol. sem. 1874 S. 32 und Revue des etudes juives 20 [1890] S. 219 J. Ha- levy) gleichzusetzen und s. von Damaskus zu suchen ist (für letzteres s. ZdPV 30 [1907] S. 47 f. EI. Clauß), bleibt zweifel¬ haft; eher hat es weiter n. in der Gegend von Aleppo gelegen. Zu diesem Ansatz im N paßt der griech. Name Chalkis für das heutige qinnesrin, nach dem in röm. Zeit die Provinz Chalkidike hieß (ein zweites Chalkis, heute 'angar im Tale zwischen Libanon und Antilibanos; E. Schürer Geschichte des jiid. Volkes D [1901] S. 710 ff.). Hingegen ist der Land¬ schaftsname Chalybonitis mit der Stadt helbön, die durch ihren Wein berühmt war, kaum von ydhuj „Stahl“ (daher die Chalyber am Schwarzen Meere; s. Eisen D § 4), sondern eher von einer sem. Wurzel hlb abzuleiten. § 3. Von neueren Reisenden sind mehr¬ fach alte B. nachgewiesen worden. Aber ob sie schon im 2. Jht. in Betrieb waren, ist bisher nicht festgestellt worden. Kupfer ist am gebel el-arba 'in bei rikä sw. von Aleppo aus Mergellagern geschmolzen worden (Bibliotheca sacra 5 [1848] S. 672 ff. W. MClureThomson). Eine halbeStunde s. von gubb genin im Antilibanos fanden sich Reste einer alten Kupfermine mit Stollen (C. F. T. Drake and R. F. Burton Unexplored Syria II [1872] S. 27). Bei söbek n. von Petra erkannte Th. Legh 1817 eine alte Kupfermine (W. Mac Michael A Journey jrom Moscou to Constanlinople 1819 S. 216 f.). Umfangreicher B. auf Kupfer ist bei cliirbet es-samra in Nord¬ arabien betrieben worden. Das Erz wurde bei fendn verhüttet. Sicher nachweisbar ist dies für die spätröm. und byzanti¬ nische Zeit (<I)7.ivu)V oder t« ui-odla ge¬ nannt P. Thomsen Loca sancta I [1907] S. 112), aus der die dortigen Ruinen stammen; möglicherweise geht der Be¬ trieb aber in frühere Zeit zurück (ZdPV 35 [1912] S. 117 M. Blanckenhorn ; ders. Naturwissenschaftliche Studien am Toten Meer u. im Jordantal 1912 S. 144 ff.). Die Behauptung, daß bei ikzim im Karmel- gebiete Kupfer abgebaut worden sei (ZdPV 30 [1907] S. 129 E. Graf v. Mü¬ linen), hat sich als unbegründet erwiesen. § 4. Ein altes Eisenbergwerk liegt bei mergiba im wädi sannin, dem Südarm des nähr el-kelb, im Libanon (J. Russegger Reisen in Europa, Asien und Afrika I [1841] S. 693 f., 788ff.). Nach Idrlsi (1154) befindet sich in der Nähe von Beirut ein Berg mit einer Grube von gutem und leicht auszuhauendem Eisen, das in Menge gewonnen und in die syr. Städte ausge¬ führt wurde (ZdPV 8 [1885] S. 134 J. Gildemeister). Das könnte sich auf mergiba beziehen. Im ‘aglun sind zwei alte Eisengruben aufgefunden worden: mu- räret el-warde, 3 km sö. von rägib mit Tage- und Grottenbau, und am gebel mi'räd bei birma, weiter ö. gelegen (J. G. Wetzstein bei F. Delitzsch Biblischer Commentar IV 2: Job2 1876 S. 35S). Asphaltgruben sind bereits erwähnt (s. Asphalt B). § 5. Der beste Beweis dafür, daß die](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0634.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)