Volume 1
Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert.
- Max Ebert
- Date:
- 1924-32
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Credit: Reallexikon der Vorgeschichte : unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter / herausgegeben von Max Ebert. Source: Wellcome Collection.
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![Jnien und Kreismustern bemalte Scherben ~on großen Krügen aus grünlich-gelbem Ton, die auf dem teil talannek neben zyprischen Schalen gefunden wurden und zu der sonst auf Mittclgriechenland oeschränkten Äginagattung gehören (Arch. \nz. 1907 S. 353,357- Thiersch; Fimmen Kret-myk. Kultur 1921 S. 106 glaubt auch ür einige Stücke aus Jericho und Gezer die gleiche Herkunft annehmen zu müssen). Das n. Vorwerk von Megiddo lieferte eine prächtige kyprische Schale (Schumacher Mutesellim S. 137 Abb. 204^). Für baläta 'Sichern) vgl. Anz. Akacl. Wiss. Wien 51 (1914) S. 38 f. E. Sellin. Ob die nubischcn schwarzen Henkelkännchen mit wulstigem Lippenrand und weiß ausgefüllten Punkt¬ mustern, die in Zypern schon vor derZeit der myk. Einfuhr auftreten (Myres-Richter Catalogue oj theCyprus-Museum S- 37 f-Tf. 2 Nr. 283; Fimmen a. a. 0. S. 104), von dort oder unmittelbar aus Ägypten stammen, ist noch nicht entschieden (Ma- calister Gezer II 156 f.; III Tf. 2212; 23^; 149 ii-j7; 153 8 ff -; Sellin-Watzin- ger JerichoS. 130; Syria I (1920) S. 128). Die Krüge, die auf Bodenhenkeln stehen (Scli u mach er Mutesellim S. 86 Abb. 123; Macalister Gezer II 197; Sellin- Watzinger Jericho S. 123 Abb. 122) ■wurden allerdings in späteren Schichten gefunden, sind aber im Gebiete des ägäi- schen Meeres zur Zeit des älteren geome¬ trischen Stiles bekannt (Cesnola-Stern Tf. I44) und sind sicher Nachbildungen von ägäischen Metallgefäßen. Leider ist bei den bisherigen Grabungen in Phönizien und Syrien nicht auf solche Tonware ge¬ achtet worden; doch zeigen gelegentliche Bemerkungen (Sidon: Rev. bibl. Nouv. s6r. 1 [1904] S. 565 Th. Macridy-bey; Syria I (1920) 128 R. Dussaud; Byblos: R. Dussaud Les civilisations prthelUni- ques2 1914 S. 295; rarife im Libanon: Arch. Änz. 1909 S. 385 Anm. 33 H. Thiersch; Syria 2 [1921] S. 181 ff. C. L. Woolley), daß sie auch im Norden eingeführt worden ist. In Karkemisch wird die einheimische Ware nach 1200 v. C. durch eine Flut ägäi- scher Erzeugnisse ersetzt (Syria 2 [1921] S. 186). Wie nachhaltig diese Einfuhr ge¬ wirkt hat, erkennt man daraus, daß sich ihr im S Palästinas bald in der Philister¬ keramik eine Nachahmung angeschlossen hat. § 3. Ebenso sind zur gleichen Zeit nicht nur Metalle (Silber, Zinn, vor allem das als Wertmesser benutzte, in den Amarna- briefen erü genannte Kupfer aus Zypern), Edelsteine, Bernstein u. a. aus dem ägäi¬ schen Gebiete nach 0 gebracht worden, sondern auch daraus gefertigte Waffen und Geräte. In Gezer fanden sich ein spätmyk. Schwert (Macalister Gezer III Tf. 75 16) und eine Doppelaxt aus Bronze (Gezer II 242), in sämie kunstvolle Bronzedolche mit Elfenbeinknauf (Pal. Jahrb. 9 [1913] S. 129 Thomsen). Die Fibeln vom teil zakaria (Bliss-Macalister Excavations S. 149; Tf. 806 ff.) und aus Gezer (Maca¬ lister Gezer III Tf. 134), die noch nicht den Knick im Bügel zeigen (Sellin - Watzinger Jericho S. 151 f.), sind ägäische Erzeugnisse wie die kunstvolle Bronzenadel mit Spiralschmuck (Macalister Gezer II 85 Abb. 276), die überall vorkommenden einfacheren Nadeln mit Loch in der Mitte des Schaftes und gedrehtem Oberteil (Bliss Teil el Hesy S. 59 Nr. 98 ff.; Maca¬ lister Gezer III Tf. 13319.48.56; vgl. Myres-Richter Catalogue Tf. 3, 591, 594; Dussaud Civilisations2 S. 266 f.), die Spinnwirtel mit geometrischer Ver¬ zierung (Macalister Gezer II 112; 111 Tf. 137 67 f.) und die allerdings nur selten gefundenen Obsidiangeräte (Gezer II 127). Einen reichen Schatz ägäischer Waren enthielt das 1922 zufällig an der Küste bei Byblos aufgedeckte Felsengrab eines Fürsten (oder einer dorthin verheirateten ägypt. Prinzessin der 12. Dynastie? Vgl. Syria 3 [1922] S. 273 ff. Ch. Virolleaud; S. 298 ff. E. Pottier). In dem großen Steinsarge lagen ein Sichelschwert aus Bronze, reich mit Gold und Silber ver¬ ziert, eine silberne Henkelkanne mit Schnabelausguß und den für die myk. Metallgefäße kennzeichnenden Riefen (Fimmen S. 182, 190), eine Silberschale mit fortlaufendem Spiralschmuck (vgl. ähn¬ liche Stücke aus Mykenä bei Dussaud Civilisations2 S. 148 Abb. 110; l50Abb.H2), zwei silberne Sandalensohlen (aus Griechen¬ land und Italien viel später bekannt, nicht aber aus Ägypten), ein Metallspiegel, ein Goldblättchen mit Adler (wohl für den Mund](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29931125_0001_0089.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)