Klinische und anatomische Studien an Augengeschwülsten / von Gottfried Ischreyt.
- Ischreyt, Gottfried.
- Date:
- 1906
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Credit: Klinische und anatomische Studien an Augengeschwülsten / von Gottfried Ischreyt. Source: Wellcome Collection.
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![von der Choriocapillaris abgesonderte seröse Flüssigkeit abge- schieden wurde. Treacher Collins (zitiert nachParsons [5]) fand in einem zyklischen Auge Cysten, die er auf eine Ausdehnung seiner Ciliarkörper-„Drüsen zurückführte. Der von mir erhobene Befund lässt eine Variation von Cystenbildung am Ciliarkörper erkennen, die anscheinend noch nicht beschrieben wurde. In meinem Falle wirken sowohl die Faktoren, die Kerschbaumer, als auch diejenigen, die Greeff verantwortlich macht, zusammen. Wenn die hier angeführten Symptome auch alle ohne weiteres auf eine Lymphstauung bezogen werden können, so fällt es doch schwer, die Ursachen im einzelnen festzustellen. Am nächst- liegendsten ist es, die Veränderungen mit der Beeinträchtigung des conjunktivalen und episkleralen Gefässsystems durch den Tumor in Zusammenhang zu bringen. An dieser Stelle muss auch der starken Entwicklung der Blessigsehen Hohlräume gedacht werden. Wenn wir auch dieselben nicht mehr auf ein Odem im Sinne Iwanows zurück- führen, lässt sich andererseits nicht von der Hand weisen, dass sie durch Zirkulationsstörungen eine erhebliche Grösse erreicht haben könnten. Auch Greeff (34) führte einen gleichen Befund (in seinem Xeroderma-Falle mit epibulbärem Carzinom) auf der- artige Ursachen zurück; da es sich hier um einen 6jährigen Knaben handelte, fällt auch der Einwand der Altersveränderungen, der in meinem Falle natürlich gemacht werden kann, fort. Angaben über die Beschaffenheit der Lymphwege des vorderen Augenabschnittes finden sich in den einschlägigen Arbeiten so vereinzelt, dass man sich gar kein Urteil über die Häufigkeit oder Seltenheit derartiger Veränderungen zu bilden imstande ist. Man kann indessen annehmen, dass sie häufiger sind, als es den spärlichen Notizen nach scheinen möchte, da sie auf Kosten wichtigerer Befunde leicht übersehen sein könnten. Heyder (21) beobachtete in seinem 1. Falle eine Er- weiterung der Spalträume der Cornea, besonders in der Gegend der Corneaskleralgrenze; Greeff fand an dem Corneaepithel die Zeichen eines Ödems und eine Erweiterung der Corneaspalträume an der Oberfläche. Schwer zu erklären ist die Erweiterung der Vortexvenen im zweiten Falle. Von den zwei in der Serie enthaltenen Venen zeigt diejenige, welche auf der Seite der stärksten Tumor- entwicklung liegt, eine ganz besonders hochgradige Anschwellung:](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21638676_0020.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)