Leitfaden des Röntgenverfahrens / Unter Mitarbeit von A. Blencke [and others] herausgegeben von Friedrich Dessauer und B. Wiesner.

  • Dessauer, Friedrich, 1881-1963
Date:
1908
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Credit: Leitfaden des Röntgenverfahrens / Unter Mitarbeit von A. Blencke [and others] herausgegeben von Friedrich Dessauer und B. Wiesner. Source: Wellcome Collection.

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    Ein stromdurchflossener Draht ist im Stande, Eisenkörper zu38- ^ magnetisieren. Magnetnadeln werden durch den Strom ebenso ab- ung des gelenkt, wie durch magnetisches Eisen. Ein Weicheisenkörper wird Stromes, in der Nähe eines Stromes stets magnetisch. Windet man um einen Eisenstab den elektrischen Leiter, so daß der Strom ihn in Form einer Spirale umfließt, so wird der Eisenstab zum Magneten. Von allen Energieformen ist der Magnetismus und die in39. Magnetis- unserm Leben ständig sich geltend machende Energieform Erd- schwere (Anziehungskraft der Erde) am wenigsten erklärt. Während wir bei den anderen Energien, Licht, Wärme, elektrischen Wellen, beim Schall eine ununterbrochene Kette von Ereignissen zwischen dem Energie aussendenden Orte (Wärmequelle, Lichtquelle u. s. f.) und dem Energie empfangenden „wahrnehmenden“ Orte (A\ige, Nerven, Ohr, Fritter) konstatieren, haben wir bis jetzt keinerlei An- haltspunkte für das, was zwischen dem Magnet und dem Eisen, was zwischen dem Erdmittelpunkt und dem fallenden Steine sich abspielt. Licht erklärt sich aus einer Molekularschwingung der Lichtquelle, die sich dem Äther mitteilt und deren Sohwingungs- größe (Schwingungszahl und Wellenlänge) allein ausschlaggebend sind für die Bezeichnung der Energie als Wärme, rotes, gelbes, blaues, violettes Licht oder chemische Strahlung. Diese Wellenbewegung bildet eine ununterbrochene Kette, bis sie zu unsern Sinnen gelangt, die Em- pfindung „Licht“, „Farbe“ etc. auslöst oder an einem Empfangs- apparat, der unsern für manche Energieformen fehlenden Sinn ersetzt, sich äußert. Im Gegensatz hiezu ist bei Erdschwere und Magnetis- mus eine Beschreibung des Zusammenhanges noch nicht gelungen. Nur Eines gelang Faraday: Er hat zur Versinnlichung dieser Erscheinungen in die Technik die Vorstellung des magnetischen Kraftlinienfeldes eingeführt. Ein stabförmiges magnetisches Stahlstück übt auf alle in seiner Umgebung befindlichen magnetisierbaren (paramagnetischen) Körper (Eisen und Eisenlegierungen, Stahl etc.) eine Kraft aus. Solche Kräfte gehen von allen Punkten des Stabmagneten aus, am wenigsten von der Mitte, am stärksten von den Enden, die man Pole nennt. Die Richtungen dieser Kräfte entsprechen den Linien, längs deren die Eisenkörper sich einstellen würden, wenn sie leicht beweglich wären. Diese Linien verbinden immer 2 korrespondierende Punkte des Magneten miteinander. Die Zahl der richtenden Kräfte ist natürlich unendlich groß, 40a- Kraftlini- denn man kann durch alle Punkte des den Magneten umgebenden Raumes Richtungslinien legen, indem man sich magnetisierbare Körper in den Punkten denkt. Ubereinkunftsgemäß deutet man durch die Zahl der (gezeichneten oder in Rechnung gebrachten) 3*