Leitfaden des Röntgenverfahrens / Unter Mitarbeit von A. Blencke [and others] herausgegeben von Friedrich Dessauer und B. Wiesner.

  • Dessauer, Friedrich, 1881-1963
Date:
1908
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Credit: Leitfaden des Röntgenverfahrens / Unter Mitarbeit von A. Blencke [and others] herausgegeben von Friedrich Dessauer und B. Wiesner. Source: Wellcome Collection.

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    einen unkonstanten Strom, so daß ein pulsierendes Kraftfeld ent- steht, so durchfluten die auf- und ahstrahlenden Kraftlinien den Leiter selbst, erzeugen in ihm seihst Induktion = Selbstinduktion. Es entsteht in ihm dann außer dem primären Stromflusse, der ja Er- zeuger des Kraftfeldes und seiner Änderung ist, auch noch der Selbst- induktionsstrom oder Extrastrom. In jedem Momente wirkt nun dieser Induktionsstrom seiner Erzeugerin, der Kraftfeldänderung ent- gegen (siehe oben Richtung des Induktionsstromes). Steigt der Primärstrom und mit ihm das Kraftfeld an, so stemmt sich ihm der Extrastrom entgegen, hemmt das Anwachsen, schwächt den Primärstrom ab. Sinkt dieser auf Null und (falls es ein Wechsel- strom ist) wächst umgekehrt an, so wird auch diese Änderung durch die Selbstinduktion beeinträchtigt. 56. Impedanz. Das Resultat ist eine unter Umständen sehr erhebliche Redu- zierung der fließenden Stromstärke. In einer Spule die 1 ß (Ohm) Widerstand hat, wird ein Gleichstrom nach dem Ohm’schen Gesetz hei 10 Volt Spannung 10 Ampere Stärke erreichen. Bei Wechsel- strom wird dieser Betrag stark reduziert durch die Selbstinduktion oder Extrastrom — er wird vielleicht nur 1 Ampere oder weniger betragen. Es erscheint demnach so, als ob der Widerstand der Spule nun ein viel höherer sei. Diese scheinbare Erhöhung des Widerstandes in einem Leiter, die durch Extrastrom bewirkt wird, heißt Impedanz. Da die Selbstinduktion eine Induktion ist, wie jede andere, mit dem Charakteristikum, daß sie im Leiter des ursächlichen Stromes seihst auftritt, gelten auch für ihre Stärke dieselben Regeln wie für jede Induktion. Die Selbstinduktion ist also abhängig von dem Maße der Feldstärkeänderung (also von der Zahl der in einem recht kleinen Zeitteilchen hinzutretenden oder wegfallenden Kraft- linien) und der Windungszahl des Leiters. Ist dem Leiter ein Eisen- kern eingefügt, so daß die Kraftlinien (nach 42 und 44) besonders dicht verlaufen, so ist Wirkung noch beträchtlicher. Die der Konstruktion einer Spule eigentümlichen Faktoren, von denen die Selbstinduktion abhängt, nämlich: Eisenmenge und Windungszahl, bedingen den sogenannten Selbstinduktionskoeffizienten einer Spule. Je größer dieser Koeffizient, desto stärker die Selbstinduktion und desto stärker der Impedanzwiderstand. 57. Bedeutung Der praktische Wert der Induktion liegt in Folgendem: Strom- fion ''i'l's” energie wird in magnetische Energie umgesetzt, diese wieder in Elek- Hilfsmittel trizität. Da aber die Spannung eines induzierten Stromes von der nungser- Windungszahl des i nduzierten Leiters abhängt, so besitzen wir ein Mittel, Rhümkorff elektrische Energie in elektrische Energie von anderer, höherer oder niederer Spannung umzuwandeln. Nach dem eingangs dieses Kapitels