Die Lehre von den Kopfverletzungen / von E.v. Bergmann.

Bergmann, Ernst von, 1836-1907.

Date:: 1880

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Credit: Die Lehre von den Kopfverletzungen / von E.v. Bergmann. Source: Wellcome Collection.

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Irauma denudirten Knochen decken, desto sicherer die Nekrose und die Ostitis vermieden werden. Darauf werde ich mich bei Vorschlägen zur Behandhing der complicirten Fracturen des Schädels berufen. Noch am scelettirten Schädel verrathen sich die Spuren der rare- ficirenden Ostitis in den zahlreichen Löchern, die der Oberfläche des Knochens ein siebförmiges Ansehen geben. Das Gebiet des Nekro- tischen und des Ostitischen ist deutlich in der untenstehenden Ab- bildung zu unterscheiden. Das Bild ist dem Schädel eines russischen Soldaten entnommen, der am 15. Juni 1877 beim Donauübergang einen Streifschuss mit Knochenentblössung erhalten hatte und in der 5. Woche darnach an Pyämie starb. (Fig. 15.) Fi^'. 15. Die circumscripten, demarkirenden und die diffusen, fortschreiten- den Knochenentzündungen sind aber nicht hier, sondern in einem an- dern Theile dieses Werkes zu besprechen. §. 59. Den Schädelcontusionen, bei welchen die Haut erhalten ist und bleibt, folgen bisweilen circumscripte, auf die getroffene Stelle beschränkte Ernährungsstörungen. Es gehören hierher die einfachen HyperplaSieen im Periost, die als leichte, hügelförmige Verdickungen oder flache Periostosen fortbestehen, wie Buckel auf der Oberfläche des Knochens. Für gewöhnlich freilich schwinden die anfänglichen Verdickungen mit der Zeit. Indessen gedenken Perrin^) und Tex- ter^) auch einer progressiven Entwickelung derselben. Perrin fand am Schädel eines Epileptischen, dort wo derselbe vor 12 Jahren durch einen Stockschlag verletzt ward, eine Exostose an der äussern und eine ebensolche an der innern Fläche. Im Gehirn lag unter der letzteren ein Abscess. Textor bezieht sich auf einen 66jähr. Mann mit einem harten, schmerzlosen, taubeneigrossen Osteom der linken Schläfegegend, welches in Folge einer Contusion, Schlag durch eine herabhängende Rae auf einer Seereise, entstanden war. In viel zahlreicheren Fällen entwickelt nach einer Knochenent- blössung sich eine hartnäckige, nicht heilen wollende Verschwiirung, 1) Perrin: Gaz. des höpit. 1867. p. 123. 2) Textor: Würzburger medic. Zeilschril't 1865. Bd. 6.