Tropenhygiene, mit specieller berücksichtigung der deutschen kolonien. Ärztliche ratschläge für kolonialbeamte, offiziere, missionare, expeditionsführer, pflanzer und faktoristen. Zwanzig vorträge, gehalten am Seminar für orientalische sprachen, winter-semester 1900/1901 / von professor dr. Friedrich Plehn ... Mit 5 tafeln und 5 abbildungen im text.

Date:
1902
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Credit: Tropenhygiene, mit specieller berücksichtigung der deutschen kolonien. Ärztliche ratschläge für kolonialbeamte, offiziere, missionare, expeditionsführer, pflanzer und faktoristen. Zwanzig vorträge, gehalten am Seminar für orientalische sprachen, winter-semester 1900/1901 / von professor dr. Friedrich Plehn ... Mit 5 tafeln und 5 abbildungen im text. Source: Wellcome Collection.

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    lieh tliersender populärer Litteratur über tropische Hygiene dazu bei, die llatlosigkeit des Laien im Ernstfall zu ver- mehren. ^Vie viele mutige Männer sind dem fremden Klima zum Opfer gefallen, welche durch ein auf einer klareren Vorstellung von dem Zustand der sie betroffen, begründetes Vorgehen hätten mit Sicherheit gerettet wer- den können. Wie viele sind durch eine auf Unkenntnis begründete unzweckmäfsige Lebensweise, wie viele im speziellen durch unzweckmäfsige Anwendung des Chinins, infolge übergrofser Ängstlichkeit vor seiner unter Umständen giftigen Wirkung, oder durch die Anwendung zu grofser oder zur Unrechten Zeit genommener Gaben zu Grunde gegangen! Nach Möglichkeit zu verhindern, dafs dem Kranken, wie bisher noch recht häutig ein direkter Schaden durch die Behandlung in bester Absicht zugefügt wird, ist eine der Hauptaufgaben dieser Vorträge. Es kommt dazu, dafs in unzivilisierten Gegenden nichts so leicht und so sicher das Vertrauen und die Zu- neigung der Eingeborenen erwirbt, als die Ausübung der Heilkunst. Das erste, was dieselben zunächst im Europäer sehen, der ihnen nicht von vornherein feindlich gegen- übertritt, pÜegt im allgemeinen der Arzt zu sein. Sie werden sich auf Expeditionen und entlegeneren Stationen vielfach der Notwendigkeit nicht entziehen können, zu- nächst einmal Ihre eigenen Leute in Krankheitsfällen zu behandeln und es wahrscheinlich bald als nützlich erkennen, auch den nicht in direkter Beziehung zu Ihnen stehenden Eingeborenen Ihre Hilfe angedeihen zu lassen, wenn die- selben sich wegen Medizin an Sie wenden. Um das aber mit einiger Aussicht auf Erfolg thun zu können, ist es zweckmäfsig, dafs Sie eine Vorstellung von dem haben, was Sie in dieser Hinsicht draufsen erwartet. Ich werde mich bemühen, in dem was ich Ihnen sage, nach ^löglichkeit dem derzeitigen Standpunkt der Wissen- schaft Rechnung zu tragen, ohne mich auf die Erörterung von Streitfragen einzulassen. In erster Linie aber werde ich das, was wirklich praktische Bedeutung für Sie hat, hervorheben und in der Hinsicht mich vor allem auf das stützen, was ich selbst während meiner mehrjährigen kolonialärztlichen Thätigkeit als zweckmäfsig erkannt habe. Ganz fortlassen werde ich einige theoretische Betrach- 1*