Tastsinn und Gemeingefühl / von Ernst Heinrich Weber ; hrsg. von Ewald Hering ; mit einem Bildnis von E. H. Weber.
- Ernst Heinrich Weber
- Date:
- 1905
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Credit: Tastsinn und Gemeingefühl / von Ernst Heinrich Weber ; hrsg. von Ewald Hering ; mit einem Bildnis von E. H. Weber. Source: Wellcome Collection.
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![und über den Spitzen der Hautwärzchen, wo es am dünnsten war, Y44 Paris. Linie. Die oberflächliche Lage der Lederhaut ist viel reicher an Haargefäßen als die übrige Lederhaut, die Hautdrüsen und Haarbälge ausgenommen. Sie ist von einem dichten blutfüh- renden Haargefäßnetze durchzogen, dessen Röhrchen ich teils in der Haut des Armes eines Mannes gemessen habe, wo es sehr vollkommen mit Blut erfüllt war, teils am Rücken des Fußes eines Kindes, dessen Haargefäße vollständig injiziert waren. Die mit Blut erfüllten Haargefäße hatten folgende Durchmesser: die dünneren 0,0056 Paris. Linie, d. h. ungefähr Yi7s Paris. Linien. Die dickeren 0,039 *) oder Y77 Paris. Linien. Die von den Haargefäßen umschlossenen Zwischenräume des [524] Netzes waren größer, ihr Durchmesser war hin und wieder noch einmal so groß als der Durchmesser der Haar- gefäße, bisweilen aber auch nur um Y3 größer. Von diesem dichten Haargefäßnetze erstreckte sich in jedes kleinere Hautwärzchen ein Haargefäß, das sich in der Nähe der Spitze desselben umbog und nun wieder in das Haarge- fäßnetz zurückkehrte und also eine in dem Hautwärzchen liegende einfache Haargefäßschleife bildete. Außer dieser Schleife hatte das Hautwärzchen weiter keine Blutgefäße. Bisweilen war diese Haargefäßschleife glatt, bisweilen wurde sie von einem geschlängelten Gefäße gebildet. Es wäre nun noch übrig, ebenso genau die Nerven in den Hautwärzchen zu beschreiben. Ich hoffe, daß es mir in Zu- kunft gelingen wird, dieselben sichtbar zu machen, ich bin aber bis jetzt noch nicht dahin gelangt. I. Ortsinn in der Haut. * Der Ortsinn beruht darauf, daß zwei Empfindungen, auch wenn sie sonst ganz gleich sind, schon dadurch unterschieden werden können, daß sie an einem anderen Orte unseres Kör- pers oder Sinnesorganes erregt werden. Mag ein Druck oder mag die Einwirkung von Wärme und Kälte eine Empfindung hervorrufen, so können wir ungefähr den Ort angeben, wo die die Empfindung erregende Einwirkung auf unsere Haut ge- schieht, und wenn wir an zwei Teilen der Haut, die einander nicht allzunahe sind, gleichzeitig oder ungleichzeitig einen Eindruck durch Wärme, Kälte oder Druck empfangen, so *) Soll wohl heißen 0,013.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21166687_0074.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)