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Credit: Was wissen wir von der Seborrhöe? / von P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.
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![nebenbei bemerkt — noch niemals auf der Haut beob- achtet wurde. Also mufs das talgartige Sekret bereits als Talg produziert und nur in der Drüse und ihren Ausführungsgängen durch die Körperwärme flüssig erhalten sein, um auf der Aufsen- fläche der Haut sofort oberflächlich und später in ganzer Dicke zu erstarren, etwa wie frisch ergossene Lava. Wenn dem aber so wäre, wie steht es dann um das ölige Sekret, das immer ölig bleibt und bei noch so grofsem Überschufs der Haut doch nur den bekannten, unangenehmen Fettglanz verleiht? Dies könnte doch nicht auf alle Zeit seine talgartige Natur verleugnen und müfste doch auch einmal erstarren. Wilson hatte also ganz recht, beide Sekrete streng ausein- ander zu halten. Was Ol ist, kann nicht erstarren, und was Talg ist, mufs erstarren; dabei kommt es gar nicht auf die Quan- tität des Ergossenen, sondern auf die chemische Qualität desselben an und auf gewisse, bekannte, physikalische, unabänderliche Eigen- schaften der Fette. Eine ganz andre Frage ist, ob Wilson auch darin recht hatte, das ölige Sekret als normales Talgdrüsensekret und das talgartige als das pathologisch veränderte hinzustellen. Diese Idee war natürlich unrichtig; aber auch noch hierin zeigt sich Wilsons klinischer Takt. Denn wenn das ölige Sekret auch nicht den Talgdrüsen entstammen kann, so entfernt es sich doch am wenigsten von der normalen Einfettung der Haut, und es besteht — wie Wilson es beschreibt — eine stetig aufsteigende Reihe von der normalerweise gut eingefetteten Gesichtshaut bis zu den höchsten Graden öliger Seborrhöe — nicht aber weiter bis zur Talg- inkrustierung. Diese feine Unterscheidungvon Wilson istbei Bärensprung [11] bereits wieder verlassen. Auch bin ich aufser stände zu verstehen, wie dieser Autor die schönen Beobachtungen von Wilson und seinen englischen Gewährsmännern mit der banalen Bemerkung abmachen zu können glaubt: „An und für sich von gelblicher Farbe, nehmen sie durch Staub und Schmutz meist ein graues- oder schwärzliches Aussehen an, woraus man (sc. Wilson) sehr unnötigerweise zwei verschiedene Formen, eine Stearrhoea flaves- cens und eine Stearrhoea uigrescens gemacht hat. Traut Baeen- SPRUNG wirklich den englischen Autoren eine so naive ßeobach-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2230244x_0012.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)