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Credit: Was wissen wir von der Seborrhöe? / von P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.
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![sammen mit Komedouen, Akne, Atherom, Sykosis als Krankkeitei] der Talgdrüsen behandelt. Hier finden wir bereits eine Trennung der funktionellen Anomalien in 3 Unterabteilungen, die der ver- mehrten (Steatorrhoea simplex), der verminderten (Xeroderma) und der veränderten Absonderung. Unter die letztere rubriziert er aufser zwei ihm eignen Formen, Stearrhoea flavescens und Stearrhoea nigricans, auch bekanntlich die Ichthyosis. Ganz neu bei Wilson erscheint eigentlich nur die Stearrhoea nigricans, die er nach einem eignen und zwei fremden Fallen sehr anschaulich beschreibt. Es ist vollstcändig unmöglich, die abnorme Schwärze des abgeson- derten Fettes, wie Hebra will, von anfliegendem Staube herzu- leiten; d. h. denn doch, sich die Sache etwas zu leicht machen. Die Seborrhoea flavescens entspricht dagegen vollkommen dem höheren Grade von Rayers Fluxus sebaceus, welcher das Sekret dieser Fälle bereits wiederholt mit dem Ohrenschmalze verglichen hatte, während Wilsons Stearrhoea simplex wiederum genau mit dem schwächeren Grade von Rayers Fluxus sebaceus identisch ist. Wilson vergifst auch nicht der vorhergehenden und beglei- tenden subjektiven Empfindungen zu gedenken. Im Grunde ge- nommen finden wir also bei Wilson den Fortschritt, dafs er das ölige und talgschuppenartige Sekret nicht mehr als blofs quanti- tativ verschiedene Abstufungen eines und desselben Drüsenprodukts hinstellt, sondern dieselben als qualitativ verschiedene Sekretious- formen aufi'afst. Das normale Sekret der Talgdrüsen ist ihm das ölige, folglich — so schliefst er logisch ganz richtig — mufs da- feste, Ohrenschmalz ähnliche einer abnormen Sekretion sein Das sein verdanken. In dieser Kritik seiner Vorgänger liegt ein durchaus richtiger Kern. Rayer, Biett und Fuchs stellten sich vor, dafs das ölige Sekret bei grofsem Überschufs nicht von der Hornschicht einge- sogen werden könne und auf der Haut erstarren müsse. Der- artige Vorstellungen in allen Variationen finden sich seitdem in fast allen Lehrbüchern — und sind doch grundfalsch. Ein ölartiges, tierisches Fett erstarrt niemals zu einer talgartigen Schuppe und trocknet überhaupt nicht in dem kurzen Zeiträume von Stunden, Tagen und Wochen ein; erst bei monatelanger, ungestörter Oxy- dation verharzt es eventuell zu einem dünnen Firnis, wie er —](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2230244x_0011.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)