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Credit: Die complicirten Luxationen / von Albert Schinzinger. Source: Wellcome Collection.
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![und tiel, indem sie plötzlicli spürte, dass der Fuss gebroclien war; sie konnte nicht mehr aufstehen. Durch mittlerweile herbeigeeilte Personen gezwungen, musste der DroschkenlVilu-er die durch sein Verschulden schwer Verletzte in das' Hosj)ital auf die chirurgische Klinik, in welcher ich gerade anwesend war, verbringen. Schon bei dem Auskleiden Hess sich Diagnose und Prognose nahe- zu feststellen, denn an der Aussenseite des rechten Unterschenkels h-ätte. ein Knochen den ziemlieh derben, leinenen Strumjjf durch- brochen, die überkuorpclte Geleiikfläche, die Form und die noch anhängenden Banderstücke des hervorstehenden Knochens erwiesen ihn deutlich als das untere Gelenkende der Fibula. Der Fuss selbst war derart aus seiner Lage gebracht, dass die Fussspitze nach unten und etM as nach innen gekehrt, die Ferse verlängert und nach oben gezogen und iu diesem Zustande iixirt war; in gleichem Masse Avar der Fussrücken verklü-zt, der äussere Fussrand nach unten und der innere nach ol)en gekehrt. Ueber den Fussrücken hin, gegen •den inaUcüL ext. erstreckte sich eine 3 lange bedeutend klaffende Wunde der Weichtheile, auf dem Fiissrücken drückte sich eine Muskelmasse aus derselben hervor und aus dem hintern Wund- winkel ragte das untere Gelenkende der Fibula etwa V4 lang her- vor, so däss der untere Wundmnd wieder hinter dem äusseren Knöchel in die Höhe ging und derselbe von den Wundrändern ziemlich fest eingeschnürt wurde. Im Uebrigen war die Tibia und F'ibula nirgends gebrochen. Das Fussgelenk selbst war in ziem- licher Ausdehnung geöllhet und mit Luft, Sand, Staub etc. in Be- rührung gekonnnen. Der erste Eindruck , den diese Verletzung auf mich machte, war der Gedanke an die Amputation des Unterschenkels. Da aber, -wie schon erwä,hnt, Tibia und Fibula nicht gebrochen, keine grös- sere Arterie verletzt War, so glaubte ich, zumal bei der kräftigen Constitution und der Jugend der Kranken und bei der ziemlich schnell nach der Verletzung ermr)glichten Hülfeleistung, auf die Mittel zur Erhaltung des Beines denken zu müssen. Da das stark hervorgedrängte und von den Wundrändern der Weichtheile festgehaltene untere Gelenkende jeden Re])Ositions- TcrsuCh unmöglich machte, so erweiterte ich die Wunde durch einen Schnitt nach oben, längs der Fibula, h-ennte die dem malleol. ext. noch anhängenden Stücke des zerfetzten Periosts und nahm ,mit Sä<'e und Listons-Knochenscheere 1*, von dem unteren Ge-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22323405_0017.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)