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Credit: Die complicirten Luxationen / von Albert Schinzinger. Source: Wellcome Collection.
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![lenkende der Fibula hinweg, die zerrissenen Stücke von Fascien^ Bändern, Muskeln und Zellgewebe entfernte ich mit der Scheere, reiniijte die Wunde und brachte nun durch Extension des Fasses und Druck auf die Tibia nach hinten eine Besserstellung der Ex- tremität zu Stande. Die nun vereintachte, klaifende Wunde ver- einigte ich mit vier Knopthähten, weniger in der Absicht, eine un- mittelbare Vereinigung zu erreichen, als vielmehr die Einwärts- drehung des Fusses luid eine wiederholte Dislocation der Tibia nach vorn zu verhüten; hierauf legte ich den Unterschenkel, im Kniegelenke gebogen, in die Heister'sche Lade, die Ferse etwas er- höht, die Fusssohle am Fussbrett leicht befestigt und auf das Fuss- gelenk liess ich eine Eisblase einwirken. Abends wurde wegen der heftigen Schmerzen ein Opiat verabreicht. Am 3. August wurden die Knopfnähte entfernt, die Eisblase weggelassen und der Unterschenkel in die Sauter sehe Sehwebe gebracht. Da eine Par- tie der Wundränder in Gangraen überging, wurden Cata})lasmen verordnet abwechselnd mit warmen Bleiwasserfomenten und bis zum 9. August hatte sich schon alles Brandige abgestossen , die Wunde uranulirte schön und niemals konnte man Tiieile des Kno- chens (der Fibula) unbedeckt finden. Während so an der Aussen- seite des Fusses die Heilung sehr rasch vorwärts ging, hatte sich an der Innenseite des Fussgelenkes eine schwa])pende Geschwulst ge- bildet, welche am 10. August geöffnet wurde und eine ziemliche Masse gutartigen Eiters entleerte. Nachdem diese ziemlich copiöse Eiterung im Fussgelenke, welche behufs bessern Eiter-Abflusses noch zwei weitere Incisionen erforderte, etwa 14 Tage lang ange- halten liatte, so begann von jetzt an (24. August) die Wunde sich zu reinigen, die Eiterung wurde geringer, die Kräfte nahmen wie- der zu, und Ende August konnte sie schon sich der Krücken be- dienend das Bett verlassen. Dies Avar um so mehr zu wünschen, als ein bedeutender Decubitus der Ferse der Patientin das Liegen fast unerträglich machte. Nach Umfluss von 5 Monaten (Ende Dezember) wurde sie aus dem Hospitale entlassen: „der Fuss ist noch massig geschwollen, zwei, sehr wenig secernirende Fistel- öffiumgen an der Innseite des Fussgelenks und auf dem Fussrücken, die jedoch auf kehien nekrotischen Knochen tuhren, sind noch vor- handen. An der Stelle des resecirten Knochens lässt sich beim ZuHUilen neue Knochenmasse in grosser Menge erkennen; Beweg- lichkeit im Fussgelenke ist noch in geringem Grade vorhanden,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22323405_0018.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)