Die antiseptische Behandlung der Pulpakrankheiten des Zahnes mit Beiträgen zur Lehre von den Neubildungen in der Pulpa / von Adolph Witzel.
- Witzel, Adolph, 1846-1906.
- Date:
- 1879
Licence: Public Domain Mark
Credit: Die antiseptische Behandlung der Pulpakrankheiten des Zahnes mit Beiträgen zur Lehre von den Neubildungen in der Pulpa / von Adolph Witzel. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University Libraries/Information Services, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the the Augustus C. Long Health Sciences Library at Columbia University and Columbia University.
269/280 (page 217)
![Die Schmerzen sind gewöhnlich erträglicher Xatiir, so dass iu den meisten Fällen eine leichte, vom Arzte selbst vorzunehmende Jod- prnselung genügt, das Uebel zu beseitigen. Da, wo (gewöhnlich nach einer Erkältung) der Zahn später plötzlich gegen Kälte und AVärme und auch gegen Percussiou etwas enipfindlich wird, empfVlile ich neben den örtlichen Ableitungsniittelu auf das Zahnfleisch auch noch Avarme Breiumschläge auf die Backe und etwas M(ir]»hiuni und Chinin innerlich. Ziiwrilcn sind auch Ableitungen auf den Darmkanal nützlich*). Die Perforation der Pulpawuzeln, um den Pulpakanäien Luft zu verschaffen resp. die überkappten Pulpawurzeln zu cauterisiren, ist, da wir es hier nur äusserst selten mit Entzündung oder Gangrän der Pulpawurzeln zu thun haben, durchaus nutzlos, es wird mit dieser Operation gar nichts erreicht, (cfr. Seite l.')2.) Treten in amputirteii Pulpawurzeln erst nach ^lonaten Schmer- zen ein, so sind sie entweder auf fortschreitende Thrombose.oder auf Schrumpfung und Yerkreidung der Pulpawurzeln und auf die dadurch gesetzte leichte Hyperämie der Wurzelhaut zurückzuführen. Im Allgemeinen sind die Erscheinungen doch derart, dass die Patienten die Genesung ohne Extraction der Zähne, die in diesem Stadium gewöhnlich sehr fest in den gesunden Alveolen stehen, gut abwarten können und wollen; die Schmei-zen verschwinden- in vielen Fällen oline jede Hülfe oder nach der oben angegebenen Behandlung. Die Behamllunu der Mis>ertolire uaeb dem .Vii>tüllen der Wiirzel- kaiiäle ist im AVeseutliehen von dem beschriebenen ^'erfahren nicht verschieden. Leicht brennende Schmerzen, die gleich nach dem Aus- füllen der Pulpahöhle entstehen, sind auf schwache Aetzung des Periostes, bedingt durch ca])illare Aufsaugung des Phenolcementes, zurückzufülu-eu. Nur wenn der Druck auf den breitlüssigen Phenol- cement aussergewöhnlich stark war, köuiien Thcilc desselben durch die A\'urzelspitze hindiu'ch an das Periost oder in die Alveole ge- drängt sein. In dem letzteren Falle werden die Schmerzen natiudich viel heftiger auftreten, aber auch hier — wenn die Periostitis selbst *) cfr. die Capitcl Pulpitis nnd Periostitis in dem Itoccpt-Tiischenbucho für Ziihiiärzte von Friedrieh Klcinmann, Verlag von Arthur Felix.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21203799_0269.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)