Ueber Extrauterinschwangerschaft mit besonderer Berücksichtigung der Therapie in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft / von R. Olshausen.
- Olshausen, Robert Michael, 1835-1915.
- Date:
- 1890
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Credit: Ueber Extrauterinschwangerschaft mit besonderer Berücksichtigung der Therapie in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft / von R. Olshausen. Source: Wellcome Collection.
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![achtung bisher eine ganz vereinzelte und vielleicht ebenso patho- j logisch, wie das gleiche Verhalten der Zotten bei der Mola hydatica 1 destruens. Die Möglichkeit einer primären Fixation des befruchteten Eies I am Peritoneum und seine Weiterentwiekelung mit Bildung einer'! Placenta ist bisher zwar noch nicht bewiesen; aber es lässt sich auch ein Gegenbeweis noch nicht führen, und es ist sogar noch nicht die Möglichkeit ausgeschlossen, dass die als unzweifelhafte j Ovarialschwangerschaften bis jetzt gültigen Fälle nur in dem Sinne Ovarialschwangerschaften sind, als die Insertion vielleicht auf der Aussenfläche des Ovarium stattfand (epovarielle) (Landau), wobei j unter dem Druck des wachsenden Eies das Ovarium abgeplattet j und bald so verdüuut wurde, dass es als Organ nicht mehr kennt-1 lieh war und factisch der Wand des Fruchtsackes, makroskopisch nicht mehr erkennbar, anklebte. Wer die enorme Abplattung und i Verdünnung, welche das Ovarium gelegentlich durch den Druck von Beckengeschwiilsteu erfährt, kennt, wird ein solches Vor- j kommen wenigstens durchaus nicht für unmöglich halten. Bezüglich der Sy mp tom atol ogi e will ich nur wenige Punkte 1 hervorheben: Als Norm bleibt bei der extrauterinen Schwanger- ' schaft, wie bei der uterinen, die Menstruation aus und kehrt erst j nach dem Tode des Eies, resp. nach der Ruptur des Fruchtsackes ] wieder. Dies erleichtert die Diagnose in den ersten Monaten ausser-J ordentlich. Aber leider scheinen die Fälle uicht so ganz selten zu sein, wo die Menstruation nicht ausbleibt. Fränkel fand nach einer-: Zusammenstellung von Fällen, dass in 54 Fällen 2 mal keine Ame-,| norrhoe eingetreten war; iu 7 von A. Martin beobachteten Fällen war 2 mal ebenfalls die Menstruatiou nicht ausgeblieben. J. Veit und Bandl (Lii ck e-B illro th’s Handb. der Gynäkol. Bd. 2, p. 58} haben gleiche Beobachtungen gemacht. Bisweilen stellt sich nach einmaligem oder zweimaligem Ausbleiben der Menstruation dieselbe regelmässig wieder her. Wenn schon hierdurch in einzelnen Fällen die Diagnose ganz wesentlich erschwert wird, so geschieht das gleiche in viel grösserer Häufigkeit dadurch, dass, nachdem die Periode einmal ausgebliebeu ist, bald darauf eine Blutung eintritt, welche zunächst für die ver- spätete Menstruation genommen wird, während bei längerer Dauer derselben ein Abort vermuthet wird, mag eine Decidua ausgestosseu sein oder nicht. Die meistens nachweisbare Vergrösserung des Uterus ist natürlich geeignet, diesen Verdacht zu steigern. Lässt dann die Blutung nicht bald nach, so wird eine Retention von Ei- tlieilen angenommen und zur Curette gegriffen, als dem iu solchen Fällen radicalsten Mittel gegen die Blutung, ln mehreren Fällen extrauteriner Schwangerschaft, die zu meiner Beobachtung kamen, hatte eine derartige Behandlung stattgefunden; natürlich nicht zum Vortheil der Patienten. Das Curettement kann gewiss gelegentlich den Fruchtsack direkt zur Ruptur bringen, oder eine solche kommt](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22462259_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)