Lehrbuch der Hygienischen Untersuchungsmethoden. Eine Anleitung zur Anstellung Hygienischer Untersuchungen und zur Begutachtung Hygienischer Fragen für Ärzte und Chemiker, Sanitäts-und Verwaltungbeamte, Sowie Studibende / von C. Flügge.
- Carl Flügge
- Date:
- 1881
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Credit: Lehrbuch der Hygienischen Untersuchungsmethoden. Eine Anleitung zur Anstellung Hygienischer Untersuchungen und zur Begutachtung Hygienischer Fragen für Ärzte und Chemiker, Sanitäts-und Verwaltungbeamte, Sowie Studibende / von C. Flügge. Source: Wellcome Collection.
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![Messcilinder. Aufstellung der Regen- messer Niederschläge gefüllt wird; das Messgefäss (Fig. 33) endlich, in welches] alle 24 Stunden — oder auch öfter — der Inhalt des Sammelbehäl-1 ters entleert wird, ist so graduirt, dass der Zwischenraum zwischen] je zwei Theilstrichen 5 resp. 10 cc repräsentirt; da nun eine Fläche von Fig 33 ^ cm' wenn s^e *mm h°cn m^ Wasser bedeckt ist, 50 cc Wasser fasst, so entsprechen je 5 cc der Mess- ] röhre einem Regenfall von ^mm Höhe (bei der grosse- ] ren Auffangfläche von 1000 Dem entsprechen 10cc] = 1l]0mm). Die Theilstriche der Messröhre geben somit unmittelbar in Zehntel-Millimetern die Höhe an, bis zu welcher ein Niederschlag die Erdoberfläche bedecken * würde, wenn diese eine ebene, undurchlässige Fläche: bildete. — An einzelnen Stationen sind auch Regen-] messer mit Schwimmern oder mit seitlich am Sam-j melbehälter befestigten gläsernen Messröhren in Ge-3 brauch. Die Regenmesser müssen frei stehen; ferner so hoch über dem Boden, dass die Entfernung des oberen Randes des Auffanggefässes bis zum Boden 1 m beträgt. Bei, höherer Aufstellung bekommt man viel zu geringe Werthe; theils durch den Einfluss? des Windes, der in höheren Luftschichten eine viel grössere Geschwindigkeit besitzt, ; theils in Folge der fortgesetzten Condensation des Wasserdampfs und des Mitreissens der Wasserbläschen aus den untersten Luftschichten, fällt schon in einer Höhe vonj ehv'gen Metern stets viel weniger Regen nieder, als am direct darunter gelegenen. Orte. — S.hnee muss in bedecktem Gefässe geschmolzen und dann gemessen werden;] oder man sticht von der frisch.gefallenen Schneedecke einen Cylinder von bekanntem! Umfang aus, und ermittelt nach dem Schmelzen di>' Niederschlagshöhe. — Zur Messung der Verdunstung des Wassers sind eine grosse Zahl von Apparaten angegeben. Es ist aber ausserordentlich schwer, die Ver-t dunstung irgend einer Wasserfläche unabhängig zu machen von den ver-J schiedensten lokalen Einflüssen; ein aufgestelltes Gefäss mit Wasser, dasj prineipien derben Einwirkungen der Atmosphäre frei ausgesetzt ist, zeigt je nach* Snd'AuSte seinem Material andere Temperaturverhältnisse, als der Erdboden, wird 1UUS von Regen, Wind und Sonnenschein in unberechenbarer Weise beeinflusst;1 wird dasselbe aber geschützt, so kommen die wirksamsten Factoren der natürlichen Verdunstung in Wegfall. Ausserdem ist die Entfernung der Wasseroberfläche vom oberen Rande des Gefässes von grösster Be- deutung für die Intensität der Verdunstung, aber die Erhaltung eines- constanten Niveau's stösst auf sehr grosse Schwierigkeiten. - Kann man somit nicht einmal die Verdunstung von einer freien Wasserflache annähernd sicher bestimmen, so wird es einleuchten, dass sich noch weit schwieriger Anhaltspunkte gewinnen lassen, nach denen man die natürliche Verdunstungsgrösse von verschiedenen Bodenarten, von be- bauten Feldern, von Wiesen- oder Waldterrain abschätzen konnte; und Verdunstungs messer.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24401079_0112.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)