Lehrbuch der Histologie und der mikroskopischen Anatomie des Menschen : mit Einschluss der mikroskopischen Technik / von Philipp Stöhr.

  • Philipp Stöhr
Date:
1888
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Credit: Lehrbuch der Histologie und der mikroskopischen Anatomie des Menschen : mit Einschluss der mikroskopischen Technik / von Philipp Stöhr. Source: Wellcome Collection.

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    beiden ein Theil einer Drüsenzelle eingeschaltet. Man drückt das gewöhnlich durch den Satz aus: die Blutkapillareu verlaufen an den Kanten, die Gallen- kapillaren auf den Flächen der Leber- zellen. So verhält es sich wenigstens beim Kaninchen; beim Menschen ver- laufen Gallenkapillaren auch an den Kanten. Die Leber unterscheidet sich somit von anderen Drüsen dadurch, dass zwischen Drüsenlumen und Blutkapil- laren nicht eine ganze Zelle, son- dern nur ein Theil einer Zelle ein- geschaltet ist, dass also die Blutkapil- laren zu den Drüsenzellen in viel innigeren Beziehungen stehen, als in Aus einem Schnitte durch eine Kaninchenleber, deren ai](^eren DrÜSen Pfortaderkiipillaren roth, deren Gallenl<apilliiren blau Blut- kapillaren Gallen- kapillaren Leberzellen iniizirl worden waren, 240 mal vergröss. Die Leber- _niL Zellen stehen auf dem Schnitte an beiden Seiten mit 1. Drüsenzellen und Blutgefässe. Die Drüsenzellen der Leber, die 1 Blutkapillaren in Berührung. (An einzelnen Stellen hat sich die rothe Leimmasse retrahirt, so dass Lücken l zwischen Leberzellen und Blutkapillaren entstanden sind.) Die Gall^nkapillaren berühren nirgends die Blutkapillaren, sondern sind immer Leber Zellen, sind Unregclmässig durch eine halbe Zellenbreite von ihnen getrennt. ' ' o o Die dunklen Flecke der BIntkapillaren sind optische yieleckiee Gebilde, Welche auS einem Querschnitte von Blutkapillaren, welche vertikal ° durch die Dicke des Schnittes verlaufen. körnigen Protoplasma Und einem odcr mehreren Kernen bestehen; eine Membran fehlt. Das Protoplasma enthält Pigmentkörnchen und verschieden grosse Fetti'opfen, welch' letztere bei saugen- den Thieren und gut genährten Personen regelmässig gefunden werden. Die Grösse der Zellen beträgt 18—26 Auch bei den Leberzellen bestehen sichtbare Funktions- unterschiede (Fig. 12b B). Sie sind entweder klein, trüb, undeutlich konturirt — solche Zustände finden sich vorzugsweise im nüch- ternen Zustande — oder grösser, im Cen- trum hell, in der Peripherie mit einem grob- körnigen Ringe versehen, solche Bilder sind hauptsächlich während der Verdauung zu konstatiren. Beim Menschen triflE\; man oft beide Zustände in einer Lelaer. Die Anordnung der Drüsenzellen lässt sich auf Durchschnitten der Leber erkennen; hier sieht man schon bei Anwendung schwacher Vergrösserung polygonale Felder, welche durch Bindegewebe bald mehr, bald weniger scharf von einander abgegrenzt sind. Das sind die Leb erl äp p chen (Leberinseln, fälschlich auch Acini genannt), welche ganz aus Leberzellen und Blutgefässen bestehen. Die Gestalt eines Läppchens ist eine annähernd ovale, (im Quer- schnitt polygonale), ihre Länge beträgt 2, ihre Breite ca. 1 nun. A Fig. 123. B Leberzellen des Menschen, 560mal vergr. .1 Isolirte Leberzellen, kleinere und grössere Fettropfen / enthaltend. Bei Eindruck von einem Blutgefäss herrührend. Technik Nr. 104. B Aus einem Schnitte. 1. Zellen im nüch- ternen Zustande, 2. Zellen wilhrend der Verdauung. Technik Nr. 106.