Zur Kenntnis der malignen Tubenneubildungen / E.G. Orthmann.
- Orthmann, E. G. (Ernst Gottlob), 1859-
- Date:
- [1906?]
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Credit: Zur Kenntnis der malignen Tubenneubildungen / E.G. Orthmann. Source: Wellcome Collection.
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![der Tube befassende Arbeit von Risel [12], der bereits über 11 derartige Fälle Mitteilung macht. Mittlerweile ist die Zahl der primären Tubenkarzinome auf 84 angewachsen, die sich auf einen Zeitraum von ca. 20 Jahren ver- teilen; ich lasse im folgenden noch einmal eine Zusammenstellung sämtlicher Fälle nach dem Jahre der Veröffentlichung folgen, wobei zur Vermeidung von Irrtümern die in Klammern hinzugefügten Namen sich auf Autoren beziehen, die über einen und denselben Fall berichtet haben: 1886 (1888) Orth mann 1 1888 Do ran 1 1889 Eberth und Kaltenbach, Veit 2 1891 Landau und Rheinstein, Michnof, Wynter . . 3 1892 West er mark und Quensel, Zweifel 2 1893 Routier,Smyly,Stroganof 3 1894 Cullingworth und Shattock, Tuffier, Zweifel . 3 1895 Fearne, Fischei, Knauer (Savor), Sänger, Warneck 5 1896 d’Anna, 0. Müller 0? Osterloh, von Rosthorn . . 4 0 Da der Fall von 0. Müller (Ein Fall von primärem Tubenkarzinom. I.-D. (Würzburg). München 1896) in den meisten oben angeführten Zusammen- stellungen fehlt und nur in der Dissertation von Y. Morinaga erwähnt wird, so will ich''^^selben hier kurz im Auszuge mitteilen. Der Fall betrifft eine 49jährige Patremin, welche einmal vor 24 Jahren geboren hatte; seit 4V2 Jahren Menses unregelmäßig, Schmerzen im Unterleib; seit 7 Monaten Menses ganz ausgeblieben; Abmagerung, Zunahme des Leibes. Diagnose: Multilokuläres, intraligamentär entwickeltes Kystom des rechten Ovariums. 21. Mai 1895 Laparotomie (gynäkologische Abteilung des Münchener Krankenhauses 1. I., Prof. Dr. Amann): Exstirpation eines großen glandulären, intraligamentär ent- wickelten Kystoms des rechten Ovariums; rechte Tube normal. Linke Tube, in einen gänseeigroßen Tumor umgewandelt, wird ebenfalls exstirpiert; das normale linke Ovarium zurückgelassen. Linke Tube ca. 15 cm lang, posthornförmig gewunden; am abdominalen Ende atretisch und von Keulenform; am uterinen Ende kleinfingerdick. Ab- dominale Hälfte dünnwandig, von hydrosalpinxartiger Beschaffenheit; uterine Hälfte in ein starres Rohr umgewandelt. Beim Einschneiden entleert sich aus dem abdominalen Ende rein seröse, klare Flüssigkeit; Innenfläche hier voll- kommen glatt. Im uterinen Ende, auf einer Strecke von ca. 6 cm, ist das Tubenlumen vollständig mit feinen papillären Massen ausgefüllt, bis zum Ostium uterinum hinan. Die mikroskopische Untersuchung ergab lange, mit einschich- tigem Zylinderepithel bedeckte und aus minimalem bindegewebigem Gerüst be- stehende Papillen, mit zahlreichen Verzweigungen; die Epithelzellen sind größer und dicker, als die normalen Zellen der Tubenschleiinhaut und enthalten viel- fach Mitosen; die papillären Wucherungen dringen in die Tubenmuskulatur](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22467245_0007.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)