Ueber Wesen und Ursache der Zuckerkrankheit / von Hans Leo.

  • Leo, Hans, 1854-
Date:
1900
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Credit: Ueber Wesen und Ursache der Zuckerkrankheit / von Hans Leo. Source: Wellcome Collection.

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    brander^), Ki-aus-), Cliaiiveau und Kaufinann^)] nicht bestätigt. 4. Eiiilluss des Nervensystems. Ebenso wie die gesamraten Functionen des Organismus stellt der Stoffwechsel und also auch der Zuckerverbraucli zweifellos unter dem Einlluss des Nervensystems. Man müsste also schon a priori an die Möglichkeit denken, dass durch Alteration des den Zuckerverbrauch regnlirenden Nervensystems Störungen im Zuckerhaushalt eintreten können, welche auf dem AVege der Hyperglykämie zur Glykosurie führen. Das klassische Beispiel für die Berechtigung' einer derartigen Voraussetzung ist die be- reits oben (S. 10) besprochene Picpire. Aber ausser durch Reizung der von CI. Bernard entdeckten Stelle am Boden des vierten Ventrikels kann, wie eine grosse Zahl von Untersuchern gezeigt haben, auch durch mannigfache Insulte verschiedener an- derer Theile des Nervensystems Glykosurie erzeugt werden. Es handelt sich dabei sowohl um Eingriffe in das Centralnervensystem (Rückenmark), wie in verschiedene Ganglien (Hals- und Brust- Ganglien, Ganglion coeliacum) und periphere NervenU- Auch beim Menschen ist das Auftreten von Glykosurie als Folge einer Störung des den -Zuckerverbrauch regnlirenden Nervensystems sichergestellt. Ich gehe hier nicht auf die Frage der Abhängigkeit des wirklichen Diabetes mellitus von Erkrankungen des Nerven- systems ein, sondern verweise in der Beziehung auf den 11. Theil dieser Schrift. Um das A^orkommen einer vom Nervenapparat ausgehen- den Störung des Zuckerverbrauchs darzuthun, reicht es aus, auf die zahlreichen Fälle von verschiedenartigen diesbezüglichen Er-' krankungen hinzu weisen, in deren Gefolge Glykosurie häufig beobachtet worden ist. Hier sind zu nennen Hirntraumen, und zwar wirkliche A^erletzungen oder nur Erschütterungen, ferner Herderkrankungen, spec. Tumoren des Gehirns, sowie Apoplexien. 1) Ref. in Setnaine med. 1892. S. 428. 2) Zeitschr. für klin. Med. 1892. Bd. 21. 3) Comptes rendus. 1893. 4) Siehe ausführliche Literaturangaben bei Naunyn (1. c.) S. 50.