Landois' Lehrbuch der Physiologie des Menschen : mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medizin / [Leonard Landois].
- Leonard Landois
- Date:
- 1923
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Credit: Landois' Lehrbuch der Physiologie des Menschen : mit besonderer Berücksichtigung der praktischen Medizin / [Leonard Landois]. Source: Wellcome Collection.
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![wundenem oder in 3—4 durch feine Chromatinfäden miteinander verbun¬ dene Teile auseinander weichendem Kern, der sich mit basischen Farb¬ stoffen intensiv färbt. Das Protoplasma besitzt eine dichte, sehr feine neutrophile Granulation. Im normalen Blute etwa 70—72% aller Leukocyten. (Fig. 10, e, f] g.) 5. Die eosinophilen Zellen gleichen den vorigen, enthalten aber eine grobe, kugelige, in den sauren Farbstoffen intensiv färbbare Granu¬ lation. Etwa 2—4% der farblosen Zellen. (Fig. 10, h, i) 6. Die Mastzellen enthalten eine intensiv basophile Granulation von sehr unregelmäßiger Größe und ungleichmäßiger Verteilung. Im nor¬ malen Blute höchstens 0,5®/o der farblosen Zellen. (Fig. 10, h.) LeuJcocyien- Fermente, Vermehrung der Leukoryten, Fig. 9. Leukocyten oder weiße Blutkörperchen : A frisch ohne Zu¬ satz; — B dieselben nach Wasserzusatz mit scharfer Um¬ grenzung und hervortretenden Kernen ; — C mit großem Kern und wenig Protoplasma aus adenoidem Gewebe; — D Kern und Körnchen zugleich sichtbar. Fig. 10. Im pathologischen Blute treten diese Formen nicht nur in veränderter Zahl auf, sondern es erscheinen auch noch andere For¬ men, die normalerweise im Blute überhaupt nicht Vorkommen. — Nach Kuhl^^ und Fritsch^^ be¬ tragen beim Pferde, Rinde, Hunde, Kaninchen, Hahn, Henne, Taube die Lymphocyten 38, 64,25, 63,40, 64,58, die Mononucleären und Über¬ gangsformen 4, 10, 8, 1, 2, 5, 3, die Neutrophilen, resp. Pseudo¬ eosinophilen 54, 21, 57, 31, 49, 23, 35, 5, die Eosinophilen 4, 5, 10, 2, 5, 5, 1, 5, die Mastzellen weniger als 17o bei Pferd, Rind, Hund, 27o bei Kaninchen, Henne, Taube, 37o beim Hahn. Nach sind die großen mononucleären Leukocyten (2) und die Übergangsformen (3) Vorstufen der polynucleären neutrophilen Leukocyten (4); es besteht eine scharfe Trennung zwischen den ungranulierten Lymphocyten (1) und den granulierten Leukocyten (4 mit Einschluß von 2 und 3; 5 und 6), diese beiden Zellformen stehen auch genetisch in keiner Beziehung zu einander. Nach einer anderen Anschauung (vgl. Weiden- reich'^^^) entwickeln sich dagegen die granulierten Zellen aus den nicht granulierten. Die neutrophilen Leukocyten (nicht die Lymphocyten) des Men¬ schen und der höheren Atfen, in geringerem Maße auch des Hundes (nicht der anderen Tiere) enthalten ein proteolytisches Ferment; Blutplasma und Blutserum haben einen hemmenden Einfluß auf das Ferment. Das Blut bei myelogener Leukämie zeigt (bei 507 starke proteolytische Fermentwirkung (infolge der Vermehrung der Leukocyten), das Blut bei lymphatischer Leukämie (Vermehrung der Lymphocyten) keine {Müller u. JochmannAuch ein diastatisches Ferment ist in den Leukocyten nachgewiesen worden {Haherlandt'^'^^, 3Iancini'^^^), jedoch keine Lipase {Tschernoruzki'^'^^). Die Ly mphocyt en enthalten dagegen ein fett sp altendes Ferra ent {BergeF'^'^j Resch'^^^). Arten der Leukocyten: a, b Lymphocyten; c — großer mono- nncleärer Leukocyt; — d Übergangsform ^ — e, f, q poly- nucleäre neutrophile Leukocyten; — h, i eosinophile Leuko¬ cyten; — k Mastzelle, basophil. Die Leukocyten vermehren sich durch Teilung. Sie entstehen in den Lymphdrüsen und dem adenoiden Gewebe überhaupt, der Milz und dem Knochenmark, und zwar nach Ehrlich^'^^ die Lymphocyten in dem lymphatischen Apparat, die granulierten Leukocyten im Knochenmark.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b3136441x_0082.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)