Geschlecht und Charakter : eine prinzipielle Untersuchung / von Otto Weininger.
- Date:
- 1905
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Credit: Geschlecht und Charakter : eine prinzipielle Untersuchung / von Otto Weininger. Source: Wellcome Collection.
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![me commande, mais je ne serais pas capable de faire les choses toute seule, et encore moins de Commander ä d’autres.« (S. 370^ Z. 10 v. u.) Man könnte vielleicht glauben, daß die Mutter das hysterische Weib sei: dies war eine Zeitlang meine Anschauung, da ich die Mutter für weniger sinnlich hielt und die Hysterie aus einem Konflikte zwischen dem bloß nach dem Kinde gehenden Wunsche des Einzelwesens und dem Widerstreben gegen das, diesen Zweck zu erreichen, erforderliche Mittel, also aus einem im Unbe- wußten erfolgenden Zusammenstoß von Individual- und Gattungs- willen in einem einzigen Individuum mir zu erklären suchte. Nach Briquet sind aber Prostituierte sehr häufig hysterisch. Fs besteht hierin kein Unterschied zwischen Mutter und Dirne. Denn ebenso können Hysterikerinnen auch Mütter sein: die Leo nie, an der Pierre Jan et so viele Erfahrungen gesammelt hat, betrachtete ihn, der ihr Magnetiseur war, als ihren Sohn (Nevroses et Idees fixes, Vol. I, p. 447). Ich habe seither reichlich Gelegenheit gefunden, selbst wahrzunehmen, daß Mütter und Prostituierte unterschiedslos hysterisch sind. (S. 372, Z. 13 v. u.) Paul Sollier, Genese et Nature de l’Hy- sterie, Recherches cliniques et experimentales de Psycho-Physiologie, Paris 1897, Vol. I, p. 211: » L’anesthesie est bien plus frequente chez les hysteriques que l’hyperesthesie, et par suite la frigiditd est l’etat le plus habituel II est aussi une consequence de l’anesthesie des Organes sexuels chez l’hysterique qu’il est bon de signaler et que j’ai ete ä meme de constater: c’est l’absence de Sensa- tion des mouvements du foetus pendant la grossesse. Quoique ceux- ci soient faciles ä demontrer par la palpation, ce phenomene peut cependant donner dans certains cas des craintes non justifiees sur la sante du foetus; ou pousser certaines femmes ä reclamer une Intervention en niant energiquement qu’elles sont enceintes.« Zum zehnten Kapitel (S. 291) würde das wohl stimmen: die Verleugnung der Sexualität muß auch eine Verleugnung des Kindes mit sich führen. Vgl. ferner bei Sollier noch Vol. I, pag. 458: »Chez celles-ci [les grandes hysteriques] il y a de l’anesthesie genitale comme de tous les Organes, et eiles sont ordinairement complete- ment frigides Certaines hysteriques prennent l’horreur des rapports conjugaux qui leur sont ou absolument indifferents quand elles sont anesthesiques, ou desagreables quand eiles ne le sont pas tout-ä-fait.« (S. 372, Z. 9 V. u.) Oskar Vogt, Normalpsychologische Einleitung in die Psychopathologie der Hysterie, Zeitschrift für Hypnotismus, Bd. VIII, 1899, S. 215: »Ich gebe A. einerseits die Suggestion, daß bei jeder Berührung des rechten Armes in ihm die Vorstellung einer roten Farbe auftauchen solle, und anderseits mache ich den rechten Arm anästhetisch. Berühre ich jetzt den Arm, so empfindet](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2190425x_0614.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)