Geschlecht und Charakter : eine prinzipielle Untersuchung / von Otto Weininger.
- Date:
- 1905
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![(S. 387, Z. 3 v. u.) Vgl. Taguet, Du suicide dans l’hysterie, An- nales M6dico-Psychologiques, V. S6rie, Vol. 17, 1877, p. 346: »L’hy- sterique ment dans la mort comme eile ment dans toutes les circonstances de sa vie.« (S. 389, Z. 19.) Lazar B. Hellenbach, Die Vorurteile der Menschheit, Bd. III: Die Vorurteile des gemeinen Verstandes, Wien 1880, S. 99. (S. 392, Z. 2 V. u. — S. 393, Z. 5.) Wie innig Geschlechtlichkeit und Grenzaufhebung Hand in Hand gehen, darüber macht Bachofen. Das Mutterrecht, S. XXIII, eine Andeutung. »Der dionysische Kult . . . , hat alle Fesseln gelöst, alle Unterschiede aufgehoben, und dadurch, daß er den Geist der Völker vorzugsweise auf die Materie und die Verschönerung des leiblichen Daseins richtete, das Leben selbst wieder zu den Gesetzen des Stoffes zurückgeführt. Dieser Fortschritt der Versinnlichung des Daseins fällt überall mit der Auflösung der politischen Organisation und dem Verfall des staatlichen Lebens zusammen. An der Stelle reicher Gliederung macht sich das Gesetz der Demokratie, der ununterschiedenen Masse, und jene Freiheit und Gleichheit geltend, welche das natürliche Leben vor dem civil- geordneten auszeichnet und das der leiblich-stofflichen Seite der menschlichen Natur angehört. Die Alten sind sich über diese Ver- bindung völlig klar, heben sie in den entscheidendsten Aussprüchen hervor .... Die dionysische Religion ist zu gleicher Zeit die Apo- theose des aphroditischen Genusses und die der allgemeinen Brüder- lichkeit, daher den dienenden Ständen besonders lieb und von Tyrannen, den Pisistratiden, Ptolemäern, Caesar im Interesse ihrer auf die demokratische Entwicklung gegründeten Herrschaft [vgl. Kapitel X, S. 302] besonders begünstigt.« »Ausfluß einer wesentlich weiblichen Gesinnung«, so nennt Bachofen a. a. 0. diese Erschei- nungen; doch ist ihm keineswegs eine wirkliche Einsicht in die tieferen Gründe des Phänomens vergönnt gewesen; neben Aussprüchen wie diesem finden sich begeisterte Hymnen auf die keusche Natur des Weibes auch bei ihm. (S. 394, Z. 1.) »Klein-Eyolf«, 3. Akt (Henrik Ibsens sämt- liche Werke, herausgegeben von Brandes, Elias, Schlenther. Berlin, Bd. IX, S. 72). ^(S. 394, Z. 10.) Über die schwierige Frage des Verhältnisses des Atman zum Brahman vgl. Paul Deussen, Das System des Vedanta etc., Leipzig 1883, S. 50 f. (S. 396, Z. 1.) Milne-Edwards, Introduction ä la Zoologie generale, I6re partie, Paris 1851, p. 157. Ebenso Rudolf Leuckart, Artikel »Zeugung« in Wagners Handwörterbuch der Physiologie, Bd. IV, Braunschweig 1853, S. 742 f.: »....In physiologischer Beziehung erscheint diese Verteilung der weiblichen und männlichen Organe als eine Arbeitsteilung.«](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2190425x_0618.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)