Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
Licence: In copyright
Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
66/90 (page 10)
![auf das Sliber wirft, damit es sicli mit ihm mischt, dauernd mit ihm verbunden bleibt und ihm Farbe und Gowicht des Goldes verleiht (so ist das moglich). Um dies durch den Versuch zu erreichen, muB man genau den Zustand und die Eigenschaften aller: Mineralien kennen. Will man diese (theoretischj durch einen SchluB er- mitteln, so sind fur diesen die Pramissen unbekannt, und jeder erkennt ohne weiteres die Schwierigkeit und die damit verbundene Beschwerde. Die Physiker (im aristotelischen Sinn) behaupten, daB die Ursache dafur, daB das Gold sich in der Lagerstatte vorfindet, die sei, daB das Quecksilber, nach- dem seine Reifung (H. Ch. sein Kochen) vollendet war, den Schwefel der Lager¬ statte so an sich zog; daB er es in seinem Innern umhullte, damit es nicht wie die Fliissigkeiten [fort]flosse. Sind sie dann miteinander gemischt, halten sie sich einander zUgesellt, und hat sich die Hitze bei ihrem Kochen und Reifen [in ihnen] aufgelost, so haben sich dabei aus ihnen verschiedene Mineralien ver- festigt. War das Quecksilber und der Schwefel rein, mischten sich ihre Teile in entsprechenden Mengen, war die Hitze auf der Lagerstatte eine angemessene, trat weder Kålte noch Trockenheit zu ihnen hinzu und ebensowenig Salze, bittere und sauere Stoffe, so entstand in der Lange der Zeit das lautere Gold (al dah ab al ibriz). Diese Lagerståtten entstanden aber nur in sandigen Wiisten und in weichem Stein, und gepriesen ist Gott, der das tut, was er will. DaB der Mensch, wenn er das Gold herstellen will, das Feuer so genau beobachten muB, damit es dem obigen entspricht, erschwert die Kenntnis des zu ihm fuhrenden Weges und die Erreichung des hochsten Zieles12). * Die Herstellung des Glases und die Brutofen des Kuchleins (ma‘åmal al fårag) in Agypten gehorten zu denjenigen Dingen, die den Verstand zu der Her¬ stellung des Goldes treiben * l3). „Oh Haus, das du auf dem abschiissigen Berge liegst, du scheinst so leicht zu erreichen, und doch liegen auf dem Wege zu dir SchreckenL * Von Ja'qub al Kindi (f) gibt es eine Abhandlung, in der er die Behaup- tung derer, die behaupten, daB man Gold und Silber herstellen kann, flir nichtig erklårt wird; sie besteht aus zwei Maqåla’s (Biichern). Er sagt: Es ist flir den Menschen schwierig das zu tun, was die Natur sich vorbe- hålt zu tun. Dabei nennt er die Urheber dieser Kunst Liigner. Ihn widerlegte Abu Bekr Muh. ben Zakarijå al Råzi (g), indem er zeigte, daB die Kunst nicht moglich seili) L Er sagt nun: Diejenigen, die die Moglichkeit der Metallverwandlung leugnen, sagen: 12) Diese Anscliaiumgen sind die allgemein verlireiteten, wie sie sich bei den Kosmo- gfaphen, in dem Ain-i-Akbari, bei den Alch^misten finden (vgl E. von Lippmann S. 397 u. flgde.). 13) Die interessante Stelle zwischen * nnd * fehit bei H. Chalfa. — Die Eier werden bekanntlich in Agypten von alters her kiinstlich ausgebriitet (vgl. A. Wiedemann, Das alte Agypten Leipzig S. 215.1920. E. W. Lane, Sitten und Gebrauche der alten Ågypter 2, 142 ff. 14) Die Stelle zwischen * bis * lautet bis H. Chalfa et was anders. Ihr Hauptinhalt ist schon in der Einleitung verwendet.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0066.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)