Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![Aus dem Verhaltnissen von al Tugrå’i ergibt sich mir aber deutlich, dab er iiberhaupt Nichts (von Gold und Silber) hergestellt hat; denn er sagt [in einem Gedicht]: „Waren die Beamten der tyrarmischen Regierung nicht gewesen (ge- kommen), so hatte ich sogar einen Kieselstein in meiner Hånd, wenn ich es gewunscht hatte, in eine Perle oder einen Hyazinth verwandelt.u Der Schlub dieses Gedichtes wird an geeigneter Stelle gebracht werden, wo er sagt (Vers 8 der låmijdt) „uridu bastata kaffinu (ich meine: Das Offnen der Hånd, d. h. Freigebigkeit). Und der Verfasser der Schudur (Goldflittern) (n), der zu den groben Meistern dieser Kunst (der Alchemie) gehbrt, setzt auseinander, daB die auberste Grenze der Farbung dann erreicht wird, wenn ein Teil (des Elixiers) mit tausend zu- sammengebracht wird und zwar in einer Bemerkung * in der Qaside (d. h. der Qaside, deren Verse mit „fu en digen): „Durch die sinnreiche Anwendung der Losung (hall) und der Verfestigung ((aqad) wurde sie zu einer Substanz, die im Feuer eine Einheit in Tausend ver- wandelt * 18).a Ferner in einer Bemerkung in der q-Qaside: „Diese beiden Dinge sind die Anfånge, und hilf Du mit meinem Wissen! dann erlangst Du durch sie das, was 1000 Ddnaq farbt.“ (Statt des Mitqal ist hier des Verses wegen das Ddnaq genommen, dabei ist ein Mitqal = 6 Ddnaq.) Und es rezitierte jemand, der lebhaft flir sie (die Alchemie) begeistert war, die [spottischen] Worte des Dichters. „Unfåhig waren die Philosophen, die in den friiheren Zeitråumen lebten und dahin gegangen sind, Gold aus etwas anderem herzustellen als aus dem all- bekannten Golde19). Und reines weiBes Silber aus etwas anderem als dem alltaglichen Silber, dessen Herkunft bekannt war.“ Ferner wandte mir ein aufrichtiger Mann ein: Wenn nicht dasjenige seinem Ursprung (Grundstoffe) nach, was der Kunstler (Alchemist) behandelt, in potentia selbst schon Gold ist, so wird es nicht effectu zu Gold.“ Da erwiderte ich ihm: Dieser Einwand ist eine leere Wortspielerei (ta’wil)20) und beruht darauf, daB der aubere (materielle) Wortlaut aus der an sich klaren Bedeutung herausgenommen und auf einen BegrifF angewendet wird, 18) Die Stelle zwischen * * findet sich fast ebenso bei H. Chalfa. 19) Das Wort al dahab — Groid ist hier pragnant in den Sinn benutzt „nichts anderes als das einfache bekannte Gold“. Der Alchemist will mit seinen Mitteln das Geheimnis der AVelt gefunden haben oder finden und verspottet daher die Philosophen der Grieclien, die meinten, es ihrerseits gefunden zu haben (Horten). 20) Das Wort ta’wil bedeutet u. a. Umdeutung, Hervorhebung eines uneigentlichen, seltenen und nur relativ richtigen Sinnes eines Terminus, indeni man dessen eigentlichen Sinn {s ar ih) durch Taschenspielkiinstler eskamotieren will. Der Gegner will nachweisen, dab die Kimijå ein circulus vitiosus sei, und bedient sich dabei der aristotelischen Begriffe der dynamis und energeia (Horten).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0068.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)