Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![existiert noch eine Abhandlung von Ibn Sinå (e) mirat al agå’ib (der Spiegel der Wunder). Der erste, der sieh unter den Muslimen iiber die Lehre der Alchemie åufierte und iiber sie Werke verfabte, die Herstellung des Elixiers und die Wege dazu darlegte und die Werke der Philosophie studierte, war Chålid b. Jazid b. Mu'åwija b. Abi Sufjån (k); der erste, durcli den diese Lehre bekannt wurde, war Gåbir b. Hajjån al S uf i, ein Schiller von Chålid. Man sagt: (Die Alchemie) ist eine Wissenschaft, zu deren Erben uns Gåbir (s) machte, der sie von dem Imåm (t), der wahrhaft redet (sådiq al qaul) und sie vollkommen mitteilt, erhielt. Er duftet in seinem Grabe so gut wie der Mosehus von Nagaf35), und zwar weil er ‘Ali treu war, ihn zum Chalifen ernannte und selbst dem Emirat entsagte. Er ver- teiite die Lehre auf viele Werke (dadurch wurde sie schwer verståndlich); er teilte aber seinen Schulern die Wahrheit [mundlich] mit, stellte dabei jedes an seinen richtigen Ort. Er iibermittelte sie denen, die Gott dazu bestimmt hatte, i sie weiter zu verbreiten Er beschåftigte sie aber mit verschiedenen verbluffen- den und (scheinbar) absurden Gegenstånden, um mit diesen ihren Verstand und ihre Urteilskraft im Laufe der Zeit zu schulen. Trotzdem [sie so verzettelt sind] » enthalten seine Schriften [fur alle Leser] zahlreicbe niitzliche Dinge. Nhch Gåbir kamen folgende muslimische Gelehrte; 1) Maslama b. Ahmed al Magriti (kJ I Abu Bekr al Råzi (g), Abud Asba‘ b. Tammårn al ‘Iråqi (gj, Tugrå’i (a), Sådiq . Muh. b. Umail al Tamimi (L), Abu’l Hasan ‘Ali, der Verfasser des Werkes al schudur (n). Alle strengten sich im Unterweisen im hochsten Måbe an. — Gildaki (ij kam nach ihnen. Als eine Anzahl Philosophen, wie Hermes der Weise, Ostanes, Pytha- \ goras (mj, diese gottliche Kunst erforschen wollten, setzten sie ihre Seelen an ] 1 Stelle der Natur und ermittelten mitteis ihrer logischén Kraft und der durch die Erfahrung erprobten Lehren, was in jeden dieser Korper an Wårme, Kålte, Feuchtigkeit, Trockenheit (bei seiner Bildung) eintritt, und was ihm von anderen i Korpern beigemischt ist. Sie wandten einen Kunstgriff an, als sie das vermin- > derten, was [von diesen Elementareigenschaften] zu viel war und das vermehrten, f was von ihnen zu wenig war, und zwar von den aktiven und passiven Eigen- | schaften, indeni sie diejenigen Eigenschaften beeinflubten, die dahin wirkten, dafi :» die Kbrper sich nicht so der Einwirkung der verschiedenen erdigen, tierischen s und pflanzlichen Elixiere in der Zeit und im Raum fugten, wie man dies r wiinschte. Das Kalzinieren (taklis) liefien sie an Stelle der lodernden Hitze ■ 135) In Nagaf ist ein Grab von ‘Ali. Heiligengraber pflegen im Islam immer zu duften. Bei ‘Ali ist es selbstverstandlich (zu dieser auch sonst vorkommenden Yorstellung vgl. Lehmann, Vom giittlicben ‘Wohlgerucli. Heidelb. Akad. 1920). — Einen hierher gehorigen Vers hat Jåqut 4, 760) bei Hagaf: „Nicht sehe ich Menschen in einer Ebene oder einem Gebirge mit reinerer oder ge- sunderer Luft als Nagaf. Es ist, als ob sein Grab Mosehus ware, den es ausstromt, oder Ambra, den der Gewiirz- handler in der Muschel zerreibt.“ (Vgl. auch bei al Biruni. Beitrage LX, 67 und O. Eescher. Der Islam 9., 24. 1919.)](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0075.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)