Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![in den Gruben treten, das BegieBen an Stelle der Abkuhlung, das Erstarrenlassen und das Schmorenlassen (tasdsicij) an Stelle des Trocknens, das In-Wachsverwandeln und das Ersticken (taclmiq) an Stelle des Feucht-und-weich-machéns, das Destillieren an Stelle des In-Substanzen-verwandelns, und das Zerteilen (tafsil) an Stelle der Klarung (tasfja) und der Reinigung allgemein (tachlis) und das Pulverisieren (sahaq) und das Losen (tablil) an Stelle des Erweicliens und das Mischen (tam 21 g) und Festmachen an Stelle des Zu-Eins-werdens (ittajdd) und der Befestigung (famlin). Als Ausgangssubstanz nabmen sie eine sololie an, die |selbst] eine Tatigkeit ausiibte und keine Beeinflussung [die sie niclit wiinscbten] zulieB, die in sicli die verschiedensten Einflusse enthielt, die selbst eine groBe Kraft besaBen, und die den Geist durcbdrangen. Ihre Einwirkung auf die Korper, auf die sie gelangt, geschiebt dank der Kenntnis dieser Dinge dureb die himmliscben Inspirationen sowie durch die Schliisse, die man mittelst des Verstandes und der Sinne gewinnt3,;). So verfubren Skolopendrius, Andromacbus (nt) u. a , als sie den Theriak (das be- riibmte Gegengift), die Latwerge, die Pillen, die Augenheilmittel und diePflaster (mar- A«m)zusammensetzten; siebemaben die Krafteder Heilmittel entspreebend den Tempe¬ ramenten der menschlichen Korper und der in ihnen verborgenen Krankheiten und setzten aus Warme, Kalte, Feuchtigkeit und Trockenheit ein Heilmittel zu- sammen, um dann aus diesem bei der Heilung Nutzen zu zieben, naebdem die Ursachen (der Krankheit) aufgesucht waren. So verfubr auch Demokrit (oj bei der Ermittelung des Elixiers des Weines. Er sah zunacbst darauf, daB die Menge des Wassers im Wein in keiner Hinsicht von der normalen abwich, denn der Wein ist das Wasser der Traube. Er fand ferner fiinf Eigenschaften im Wein, namlich Farbe, Geschmack, Geruch, Erregung von Heiterkeit und Trunkenbeit. Als er sich daher zum erstenmal daran maehte, das Heilmittel [fur die Herstellung von Wein] zusammenzusetzen, nahm er die Drogen, die das Wasser mit der Farbe des Weines farben, dann die im Geschmack passenden, dann die wobl- riechenden fur den Duft, dann diejenigen die Heiterkeit und Trunkenheit erregen. Die trockenen zerrieb er und iibergoB sie mit den feuchten, bis sie sicb so zu einem einzigen Stoff vereinigt batten, daB sie ein trocken es Heilmittel wurden, das durch eine kleine zugefugte Menge gefarbt wurde. Dies ist aus der Ab- handiung von Aristoteles genommen. Al Gildaki gibt in seinem Werk nihdjat al lalab (Ziel des Suchens) an, daB die Mediziner ihre ganze Lehre in allen ibren einzelnen Schriften zu ver- teilen pflegen, ihnen dann aber eine besondere Schrift beifiigen, die gleichsam als Einleitung dient. Ebenso hob Gåbir aus seinen samtlichen Schriften „seine funfhundert Werkeu heraus, Mu’ajjad al Din [al Tugrå’i| (a) das Werk: ral masdMh wa'l mafåtih (die Leuchten und Schlussel“) 5 al Magriti (k) das Werk „al rutba“, „die Rangstufeu, Ibn Umail (k) das Werk „al misbdhu, „die Leuchtea. Al Gildaki sagt dann: Eine Pflicht der Wissenschaft ist, daB sie kein Ding, das Gott gelehrt bat, und dessen Nutzen allen Menschen zuteil wird, verbeim- 36) Wie bei manclien ancleren auf die Alchemie beziiglichen Stellen ist. auch an dieser der Sinn recht unklar.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0076.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)