Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg.
- Wiberg, Jul. (Julius), 1860-1941.
- Date:
- 1916
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Credit: Kriselæren i oldtidens Medicin : historisk-patologisk Studie / Jul. Wiberg. Source: Wellcome Collection.
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![liclit, auber diesem Geschenk (der Alchemie); fur diese gilt das Gesetz, dali wir es niemals mit klaren Worten mitteileu und es nicht den Fursten kund tun, vor allein nicht den Unbegabten. Es ist gewib sonderbar, dab de rj enige, der diese Gabe sehen labt, sich Unannehmlichkeiten auseetzt, die von vielen Seiten auf ihn eindringen. Eine von ihnen ist folgende: Offenbart er die Kunst einem ganz von Neid Erfiillten, so wird ihn Ungemach treffen. Denn das, was er besitzt, ist eine von allen Menschen erstrebte Saclie. Dadurch ist aber Gelegenheit gegeben, dab Ungemach auf ihn eindringt, denn die Menschen werden danach trapilten-, ihm das, wonach ihr Streben geht, zu entreiben; manchmal treibt sie sogar ihr Neid, ihn zu verderben. Offenbart er aber die Sache einem Kbnig, so mub man fur ihn in Angsten schweben. Denn die Konige bediirfen vor allen Menschen des Geldes, denn auf ihm beruht ihre Herrschaft. Manchmal meint er (ein Kbnig), dab ihm durch seine Macht tiber das Geld vor allem seine Herrschaft entrissen werden kbnnte. Alles Gut der Welt wird aber von dem verachtet, der zu dieser Gabe (der Kenntnis der Alchemie) gelangt ist. Der Verfasser des Kanz al hikma (Schatz der Weisheit) sagt [entsprechend]: Wer eine genaue Kenntnis [dieser Wissenschaft] erworben hat, der soli sie nicht bekannt geben, denn das wiirde ihm schaden, und ihre Mitteilung wiirde ihm keinen Nutzen bringen. Jeder Gelehrte gelangt zu ihr nur auf einem Wege, den er selbst gefunden, sei es nun dab dies ein nåher oder ferner liegender ist. Eine richtige Leitung kann man nur fur den allgemeinen Weg geben, fur den be- sonderen ist dies aber bei Gott nicht moglich, dab sich zwei Menschen auf ihn vereinigen, es sei denn, dab ein Mensch sich durch einen besonderen Gliicks- zufall und eine besondere gottliche Fiirsorge mit einem Lehrer verbindet, der ihn die Kunst gut lehrt. Das ist aber so gut wie unmoglich. Es sei denn, dab zwei Philosophen sich vereinigen, von denen der eine die Kenntnis der Wissen- schaften erlangt hat, der andere sie erstrebt, und dab jener nicht imstande ist, sie zu verheimlichen. Das ist aber seltner als roter Schwefel und ein trachtiger scheckiger [Hengst ablag\. Al Gildaki fahrt dann fort: Ich bin in allen meinen Werken den Spuren der Ge.lehrten gefolgt. In seinem Kommentar zum Muktasab sagt er: Dies mein Werk ist mit Ausnahme der Werke al scliems al munir (die leuchtende Sonne) und gåjat al surur das Hochste der Freuden, am klarsten und deutlichsten. Jedes von ihnen zeichnet sich durch [Behandlung aus] Theorie und Praxis aus; wer diese drei Werke von mir beherrscht, dem entgeht kaum etwas, das sich auf die genaue Kenntnis dieser Wissenschaft bezieht. (Am Schlusse des Abschnittes stellt H. Chalfa Werke iiber die Alchemie zusammen, die fast alle schon erwahnt sind.) IU. Einleitungen zu Werken von al Gildaki. A. Flir die Art, wie die spateren Alchemisten, so al Gildaki (i,), an die Fragen der Alchemie herangingen, sind die Einleitungen zu Kommentaren dieser Manner zu friiheren Werken bezeichnend, die in dem Leidener Katalog abgedruckt sind.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30621550_0077.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)