Der Nervus phrenicus des Menschen : eine Monographie / von Hubert Luschka.

  • Hubert von Luschka
Date:
1853
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Credit: Der Nervus phrenicus des Menschen : eine Monographie / von Hubert Luschka. Source: Wellcome Collection.

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    fest angelegte, durchscheinende, zart contourirte Ringfasern entstanden erscheinen. Die Bildung solcher einschnürender Ringe, glaube ich unter dem Mikroskope richtig erkannt zu haben. Ich sah nämlich alsbald nach dem Zusatz der Essigsäure ein plötzliches Einreissen einer wie membranösen Umhüllung des Zellstoffhündels, und zwar an verschiedenen Stellen und in der ganzen Circumferenz, und ein eben so rasches Zusammenschnurren der nunmehr isolirten Abschnitte bis zur Dünnheit jener einschnürenden Ringe, zwischen welchen jetzt die nackte, aufgequollene Bindesubstanz sich stark hervordrängt. Mir scheint es ganz un- zweifelhaft, dass bei jenen Zellstoifsträngen, welche ohne das Auftreten gesonderter, ein- schnürender Formelemente, varicös werden, aie umhüllende, ihrer Natur nach vielleicht mit der Substanz des elastischen Gewebes identische Schichte noch einen hohem Grad von Dehn- barkeit besitzt, so dass es nicht zum Einreissen und ringähnlichen Zusammenschnurren, son- dern nur zu stellenweisen, durch das Aufquellen des Zellstoffes bedingten Ausbuchtungen kömmt. Bei einer dritten Klasse von Bündeln zeigen sich nach Zusatz von Essigsäure die spiraligen Umwickelungsfasern, welche bald in einfachen Touren und in kürzern oder langem Strecken, bald in mehrfachen, ganz dichten, sich vielfach kreuzenden Win- dungen um das Bindel gelagert erscheinen. An den Enden der dicht umwickelten Bün- del sieht man häufig das durch die starke Constriction bewirkte Hervorquellen des durch Essigsäure homogen gewordenen Zellstoffes, ganz ähnlich wie dies an frischen Nervenröhr- clien bezüglich ihres Inhaltes nach Anwendung jenes Reagens gefunden wird. Dass diese umwickelnden Fasern nicht durch die Vermittelung besonderer Formelemente entstehen, son- dern aus dem Zerfallen einer gleichförmigen, aus elastischer Substanz gebildeten Scheide des Bindegewebsbündels hervorgehen, wird mir aus den schon angeführten Beobachtungen der ganz structurlosen Umhüllung und der aus ihr künstlich hervorzubringenden Ringfaser- bildung um so wahrscheinlicher, als es mir durchaus nie möglich wurde, den Umwickelungs- fasern entsprechende Reihen von Formelementen irgend einer Art zur Anschauung zu bringen. Auf die, von mir zuerst vermuthete und jetzt des Näheren nachgewiesene Existenz der Umhüllungssubstanz mancher Zellstoffstränge durch eine Art elastischen Stoffes, muss ich, wenn ich sie anders recht verstehe, einige Bemerkungen Henle’s ‘) beziehen, »Die Haut, welche die Scheide der tertiären Zellstoffbündel bildet, gleicht der querfaserigen oder quer- streifigen Umhüllung der secundären Bündel, nur dass sie stärker und derber ist, und ent- schieden in elastisches Gewebe übergeht.« Die ursprünglich ganz gleichartige Beschaffenheit der Scheide scheint H e n 1 e nicht beachtet zu haben, wenn er nur von Fasern jener elastischen Scheide spricht, imd zu der Ansicjit gelangte, dass sie in eng- und weitmaschigen Netzen über die unversehrten,, isolirten (an der Sehnensubstanz untersuchten) Bindegewehsbündel 1) Tanstatt’s Jahresbericht 1852. S. 25. Luschka, Der Nervus phrenicus. 9