Anatomische und klinische Beitrage zur Lehre von den Myomen am weiblichen Sexualapparat / von Leopold Landau.
- Landau Leopold, 1848-1920.
- Date:
- 1899
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Credit: Anatomische und klinische Beitrage zur Lehre von den Myomen am weiblichen Sexualapparat / von Leopold Landau. Source: Wellcome Collection.
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![liches histioides Fibroid, wie alle anderen Tumoren an diesem Uterus, nur dass sie sich an einer Stelle entwickelt hat, wo gerade embryonal- transponirte Epithelgebilde lagen. Ich möchte diese hier für ver- lagerte Theile der Mucosa corporis ansprechen, weil trotz ihrer nicht gerade besonderen Reichlichkeit ein kräftiges cytogenes Stroma vorhanden ist (s. o. II); auf der anderen Seite kann ich allerdings- nicht unbedingt ausschliessen, dass es sich hier um bereits ge- wucherte und deswegen mit cytogener Scheide versehene Ur- nierencanälchen handelt. Genug, wie dem auch sei, unsere Auffassung von gelegentlicher ganz zufälliger Einverleibung heterotoper Epithelien in histioide Myome gewinnt dadurch besonderen Boden, dass sie mehrfach gerade dann beobachtet wurde (v. Recklinghausen, 1. c. S. 185; Fall I, III, IVb), wenn sich histioide Myome mit organoiden com- binirten. Einzelne, nicht zu Adenom entwickelte epitheliale Ueber- reste oder vielleicht sogar kleine Adenocystome oder Adeno- myome wurden in das gewöhnliche Fibroid aufgenommen oder mochten sogar die betreffende Stelle zur histioiden Myombildung disponirt haben. Trifft man doch auch gelegentlich umschriebene Kugelmyome im diffusen Adenomyom (v. Lockstaedt, 1. c. S. 18 und 40). — Ja, ich will gar nicht leugnen, dass nach der zufälligen Inclusion verlagerter Epithelien in gewöhnliche Myome bei weiterem Wachsthum das Epithel eine gewisse Betheiligung zeigen kann. Wenigstens sind Fälle, wo in Kugelmyomen adenomatöse Inselchen von reichlichen makroskopischen Dimensionen (vergl. R. Meyer, 1. c. S. 335: Meyer beschreibt in „gewöhnlichem Fibromyom“ sechs Knoten von etwa Mandelgrösse [Adenocystome von Urnierenabkunft]) gefunden werden, solcher Deutung fähig. Diese „atypischen Adeno- myome“ sind so entstanden, dass die fibromyomatöse Wucherung einen formativen Reiz für die accidentell aufgenommenen Epithelien abgiebt,!) genau wie umgekehrt in den kleinen paroophoralen oder grösseren schleimhäutigen‘-^) Adenomyomen oft genug durch die Proliferation der Drüsen das umgebende Muskelgewebe zu exquisiter Scheidenbildung veranlasst wird. Wo diese Beziehung sich entwickelt, da entstehen infolge der optischen Eigenschaften der parallel angeordneten dichten Faser- züge asbestglänzende oder moiree-schimmernde Streifen, wie V. Recklinghausen (1. c. S. 177) des Näheren ausführt, oder, wie ich hinzufügen möchte, da bilden sich um cystische Formationen circuläre Muskelringe, die sich um die aufgeweiteten Räume kapsel- ^) Siehe auch unten sub c, ß über die Beziehung zwischen myoma- töser und endometritischer Proliferation. ^) Vergl. unsere schleimhäutigen Adenomyome, Fall 1 und 3.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21688606_0042.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)