Nachträge zu Alexander Trallianus : Fragmente aus Philumenus und Philagrius, nebst einer Bisher noch ungedruckten Abhandlung über Augenkrankheiten / Nach den Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Theodor Puschmann.

  • Puschmann, Th. (Theodor), 1844-1899.
Date:
1886
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Nachträge zu Alexander Trallianus : Fragmente aus Philumenus und Philagrius, nebst einer Bisher noch ungedruckten Abhandlung über Augenkrankheiten / Nach den Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Theodor Puschmann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    115/204 (page 111)
    Taschenfleiscli, die Kuchen aus Honig und gerösteter Weizengraupe und überhaupt Alles, was bläht, hart, dick und unverdaut ist, nicht gegeben werden. Auch der fette, schwarze und adstringirende Wein ist untersagt. Man soll einen Wein reichen, wie ihn Hippo- krates vorschreibt, der weder fett, noch zu kalt oder zu hitzig ist. Auf solche Weise hat man also die Nahrung einzurichten. Ueber die Getränke. Im Getränk gab ich Kapernwurzel (Cap- paris spinosa L.) - Rinde, Milzfarrn, Milzkraut und Tamarisken- wurzeln (Tamarix gallica L.)-Rinde; dieselben wurden mit Wein abgekocht gereicht, Anfangs allerdings einfach, d. h. die Stoffe wurden einzeln gegeben, später wurden sie jedoch in einer Mischung von Essig und Wasser, mit Essigmeth oder in blossem Essig ge- kocht und so gereicht. Zuweilen Hess ich sie auch, zu Pulver zer- rieben, mit den vorhingenannten Säften, ohne sie abgekocht zu haben, nehmen und zwar in Pausen, die aber nicht länger als zwei oder drei Tage dauerten. Den ganzen Winter hindurch gab ich auch ungemischten Essigmeth; manchmal reichte ich ihn mit den oben erwähnten Substanzen, welche gekocht wurden, und mit heissem Wasser angerührt, vor und nach dem Essen, bei Tag und bei Nacht,' wenn ihn der Kranke begehrte. Ueber die Blutentziehungen. Als der Kranke beim Eintritt des Frühlings sich sehr erholt und die Milz sich verkleinert und gebessert hatte, erschien es mir zweckmässig, stärkere und kräf- tiger wirkeude Arzneitränke zu reichen, welche die Milz leer zu machen vermögen; und ich verordnete umso kräftigere Arzneien, jemehr sich die Milz verkleinerte. Desgleichen nahm ich sofort im Beginn des Frühlings eine tüchtige Blutentziehung am linken Arme vor. Nach 25 Tagen verordnete ich folgendes Medicament, welches Spiekanard1), Kaperwurzel (Capparis spinosa L.)-Rinde, Tamaris- ken (Tamarix gallica L.) - Blätter, Milzkraut (Asplenium ceterach L.?), Hammerschlag je 18 Drachmen, Myrobalauen 10 Drachmen, Ammoniakrauch 18 Drachmen, Beilkraut (Coronilla securidaca L.?) 5 Drachmen, Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas L.) 4 Drachmen, Milzfarrn (Scolopendrium officinarum Sw. ?) 3 Drachmen enthält. Mit Essigmeth machte ich Pastillen daraus vom Gewicht einer Drachme und Hess davon ein Stück, in Essigmeth aufgelöst, neh- men. Später als die Verstopfung der Milz bereits beseitigt war, gab ich leichtere Abführmittel und entfernte die umherstreifenden