Nachträge zu Alexander Trallianus : Fragmente aus Philumenus und Philagrius, nebst einer Bisher noch ungedruckten Abhandlung über Augenkrankheiten / Nach den Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Theodor Puschmann.

  • Puschmann, Th. (Theodor), 1844-1899.
Date:
1886
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Nachträge zu Alexander Trallianus : Fragmente aus Philumenus und Philagrius, nebst einer Bisher noch ungedruckten Abhandlung über Augenkrankheiten / Nach den Handschriften herausgegeben und ins Deutsche übersetzt von Theodor Puschmann. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    16/204 (page 12)
    ferner Abhandlungen über die kritischen Tage Galens, über die alte und die neue Medicin, über die Pest und über Bäder und Heilquellen, sowie Bemerkungen über Fieber und eine Sammlung von Krankengeschichten hinterlassen, welche leider niemals dem Druck übergeben worden sind. Die aus Philumenus und Philagrius entlehnten Abhandlungen haben sich also nicht im griechischen Originaltext, sondern nur in einer lateinischen Uebersetzung erhalten. Die letztere wurde von Jemandem angefertigt, der dieser Aufgabe keineswegs gewachsen war; denn er wusste für eine grosse Anzahl griechischer Ausdrücke nicht die entsprechende lateinische Bezeichnung zu finden und ver- mochte manche Worte des griechischen Originals gar nicht zu lesen, wie die sinnlosen Formen, die sie durch ihn erhalten haben, beweisen. Aber es mangelten ihm nicht blos die sprachlichen Fähigkeiten; er brachte auch nicht einmal die naturwissenschaft- lichen und medicinischen Kenntnisse mit, welche er zum Ver- ständniss des Inhalts der Abhandlungen bedurfte, wie sich bei ver- schiedenen Gelegenheiten zeigt. Die Entstehung der alten lateinischen Uebersetzung fällt in die Uebergangsperiode des Lateinischen in das Romanische, wie aus einzelnen, in den Text gestreuten Worten, z. B. sera (Abends), polenta, bromidus, aus dem Gebrauch von de c Abi. anstatt des Genitivs, aus der Verstärkung des Comparativs durch ein vorge- setztes plus, magis oder satis, aus Verbindungen wie de semel, de subito u. ä. m. hervorgeht. Die Thatsache, dass die aus Philumenus und Philagrius ent- nommenen Abschnitte in alle lateinischen Handschriften des Ale- xander Trallianus Aufnahme gefunden haben und mit denselben wie ein zugehöriger Theil verbunden worden sind, während sie in sämmtlicheii griechischen Codices dieses Autors fehlen, gestattet den Schluss, dass sie gleichzeitig mit den Werken des letzteren ins Lateinische übersetzt, keineswegs aber schon von ihm selbst seinen Schriften einverleibt worden sind. Im letzteren Falle würde er, da er selbst griechisch schrieb, sicherlich das griechische Origi- nal einer etwa vorhandenen lateinischen Uebersetzung vorgezogen und der griechische Text würde sich mindestens in einer der vielen griechischen Handschriften, welche noch vorhanden sind, erhalten haben. Mit grösserer Wahrscheinlichkeit dürfen wir annehmen,