Über das Verhalten des Uterus und Cervix in der Schwangerschaft und während der Geburt : nach klinischen Beobachtungen und anatomischen Untersuchungen / von Ludwig Bandl.
- Date:
- 1876
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Credit: Über das Verhalten des Uterus und Cervix in der Schwangerschaft und während der Geburt : nach klinischen Beobachtungen und anatomischen Untersuchungen / von Ludwig Bandl. Source: Wellcome Collection.
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![Viele Schnitte, die durch das ganze untere 8 ctm. lange Segment, einen Theil des Corpus, den mit Cervicalschleimhaut be- kleideten Theil und einen Theil der Scheide des Durchschnittes der auf Taf, IV Fig. 4 abgebildet ist, geführt wurden, zeigen bei ge- ringer Vergrösserung dieselbe Anordnung des Bindegewebes und der Muskulatur. Das Bindegewebe, das mau in dem mit Cervicalschleimhaut bedeckten Theil des Uterus schon ganz deutlich macroscopisch von der Muskulatur unterscheiden konnte, bildet unter der Schleimhaut die schön, die in 4 mm. lange Falten gelegten palmae plicatae zeigt, eine 4—5 mm. dicke Schichte. Dieselbe setzt sich immer schmäch- tiger werdend über die obere Grenze der Cervicalschleimhaut bis über die untere Hälfte des unteren Segmentes als deutlich erkenn- bare Schichte fort, wie diess schon von Rokitansky *) nachgewiesen wurde. Nach abwärts umgibt dieselbe in 2—3 mm. dicker Schichte die Peripherie der Vagiualportion. Die Muskulatur des unteren Segmentes besteht vorherrschend in der Länge von 6 ctm, nach aufwärts aus längsverlaufenden Zügen, die wenige Verbindungen miteinander zeigen. Gegen das ostium int. der Braune'schen Zeichnung hin beginnt die Anordnung complicirter zu werden und zeigt, je weiter nach aufwärts, dass der Schnitt durch ein schwer entwirrbares Flechtwerk geführt ist. Es ist an keinem Schnitte möglich, dort deutlich mehrere Schichten zu unterscheiden, aber die Längsschichten des unteren Segmentes sieht man deutlich besonders aus den äusseren Partien des Flechtwerkes hervortreten. Der innere Theil der Längsbündel (die Hälfte der- selben) lässt sich gegen das Bindegewebe des unteren Segmentes und gegen die Vaginalportion, in der sie schön fächerförmig aus- einanderstrahlet, verfolgen. Die äussere Hälfte der Längsbündel setzt sich gegen die Scheide zu fort, wie diess besonders schon von Luschka betont und dargestellt wurde. Der oberen Grenze der Cervicalschleimhaut entsprechend sieht man an einer 2 ctm. langen und 1 ctm. breiten gegen die Lisertion der Scheide ziehenden Stelle mehrere kleine Gefässe und vielleicht einzelne quer und schräg ge- troffene Muskelbündel. Zahlreiche Schnitte aus der Partie von b—p des Uterus auf Taf. IV Fig. 1 zeigen dieselbe Anordnung des Bindegewebes und *) Rokitansky, Lehrbuch der ]jatholog. Anatomie, Wien 1861. Btl. III. S.457.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21989059_0048.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)