Untersuchung der weiblichen Genitalien und allgemeine gynäkologische Therapie / von R. Chrobak.
- Chrobak, R., 1843-1910.
- Date:
- 1885
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Credit: Untersuchung der weiblichen Genitalien und allgemeine gynäkologische Therapie / von R. Chrobak. Source: Wellcome Collection.
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![Fig. 10. Y ci presse in selir hinderliche Contractionen versetzt werden, so em])fiehlt sich die Narkose selbst in den Fällen, wo die Harnröhre liereits vorher dilatirt war. Die Patientin wird in Steissrückenlage gebracht, zwei Assistenten fixiren die Schenkel; nach Dilata- tion der Urethra mit dem dicksten Simon'sehen Speculmn wird der Spiegel von Neusilber ein- geführt, nachdem also die Blase von allem Urin befreit worden war. Nun wird das An- satzstück angeschraubt, zunächst noch ohne Spiegel, nachdem vorher das Fenster des-, selben mit einer Spiritusflamme erwärmt wor- den, weil es sonst sehr bald beschlägt und undurchsichtig wird. Durch den möglichst starken Exspirationsdruck des einen schenkel- haltenden Assistenten wird alsdann mittelst des ihm übergebenen Gummischlauches die Blase successive aufgebläht. Letzteres kann auch durch einen Luftzufuhr-Apparat, wie er bei dem Lister'schen Spray verwandt wird, na- mentlich mit Einrichtung zum Treten erreicht werden. Bei der Anwendung des R u t e n b e r g- schen Apparates in hoher Steissrückenlage habe ich es ein Mal erlebt, dass nach Ein- führung des Spiegels die Blase durch die eintretende Luft sofort ballonartig aufgetrieben wurde. Der andere Assistent hält die Licht- quelle (Gasflachbrenner von der Decke herab- hängend) über der Symphyse, deren Licht durch einen gewöhnlichen Concavspiegel, wie man ihn bei Kehlkopfuntersuchungen verwen- det, in die Blase geleitet wird. Durch Hin- und Herwenden des Speculums bekommt man auf diese Weise einen grossen Theil der hin- tern und hintern untern Blasenwand deutlich zu sehen; will man auch die übrigen Theile betrachten, so wird die Einführung des Spiegels nöthig, die natürlich erst nach Abschrauben des Ansatzstückes und Erwärmung des Spie- gels geschehen kann. Bei der Untersuchung an der Lebenden fand Rutenberg die hintere Blasenwand vor der Aufblähung der Blase von graurother schmutziger Färbung. Dieselbe Hess ausser gröberen Falten und nur undeut- lich sichtbaren Gefässverästelungeu wenig er- kennen; sowie aber der aufblasende Luftstrora sie nach hinten drängte, was man sehr schön mit dem Auge verfolgen konnte, machte die o-rauere Farbe einem immer lichteren Roth Platz, man sah durch dieausgespannte durchsichtige Epitlieldecke die feinsten und zierlichsten Gefössverzweigungen auf den Balken der Muskelhaut verlaufen. Gegen den Blasengrund zu wurde die J<arbung r](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21781801_0758.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)