Untersuchung der weiblichen Genitalien und allgemeine gynäkologische Therapie / von R. Chrobak.
- Chrobak, R., 1843-1910.
- Date:
- 1885
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Credit: Untersuchung der weiblichen Genitalien und allgemeine gynäkologische Therapie / von R. Chrobak. Source: Wellcome Collection.
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![Catheter. Seit 30. April trat wieder theilweise Incontinenz ein. Am 1. Mai Entfernung der Nähte. Der obere, hintere Winkel der Fistel ist unvereinigt. Am 7. und 10. Mai wird die ganz kleine Fistel je ein Mal mit dem dünnsten Ferrum candens geätzt. Am 26. Mai wird Patientin mit vollständiger Con- tinenz und Heilung entlassen. Nr. 18. Fall 4. Cresc. E., 31jährige Dienstmagd aus München, recep. 19. Mai 1884. Von Kinderkrankheiten weiss Patientin nichts anzugeben. Das Gehen lernte sie mit 2 Jahren, die ersten Menses hatte sie mit 15 Jahren, dieselben waren nicht besonders stark, 3—4tägig mit ziemlichen Schmerzen im Abdomen einhergehend, ziemlich regelmässige Wiederkehr, 2—3 Tage früher oder später eintretend, zuweilen schwach, öfters mit krampfartigen Schmerzen verbunden. Dauer 3—4 Tage. Die erste Entbindung war am 16. März 1884. Dieselbe verlief spontan, Kopflage, todtgeborener (während der Geburt abgestorbener) Knabe, sehr gross und gut entwickelt, Ab- fluss des Fruchtwassers 5 Tage ante partum. Geburtsdauer 46^4 Stun- den. Blutverlust gering. Verlassen des Wochenbettes am 9. Tage Puer- perium gut verlaufen. Am 9. Tage p. p. beim Verlassen des Bettes bemerkte Patientin plötzlich, nachdem mehrere Tage brennender Schmerz vorausgegangen, unwillkürlichen Abgang von Urin was sich auch m der Folgezeit nicht besserte. Nur beim Liegen konnte Patientin den Urin etwas halten und dann einen Theil willkürlich entleeren, .aber nur m kurzen Pausen - bei längerem Warten erfolgte der Abgang wieder ohne ihren Willen durch die Vagina. Status. Ziemlich kleine Blondine, von ziemlich schwächlicher Con- stitution mit mässig entwickeltem Fettpolster. Vulva nicht geröthet, Vagina glatt, nach oben sich erweiternd, aus derselben floss Urin. Uterus etwas nach rückwärts gelagert, gut zurückgebildet, nicht vergrössert. Muttermund m der Mittellinie stehend zwischen vorderer Beckenwand und Spin, ischii Die vordere Lippe zeigt eine tiefe Einkerbung, hinter derselben lässt sich die Spitze des m die Blase eingeführten Catheters deutlich fühlen und mit Hilfe des Speculums der Häkchen und Seitenhebel, als in den Cervicalkanal einmündend deutlich demonstriren: die hintere Lippe ist glatt, in der Mitte gespalten In der Blase ist wenig Urin enthaltenf derselbe ist etwas trübe! dunkelgelb gefärbt; im Sediment vereinzelte rothe Blutkörperchen und Epi- thehen, kein Eiweiss. In der hintern Blasenwand, ziemlich in der Mitte eine ungefähr erbsengrosse, mit der Cervix communicirende Oeffnunc. ßeckenmaasse: ° Spin. ant. super 90 k m Crist. oss. iL . : ;24 75 rechter schräger Durchmesser . 90 9 linker „ ^ ^ ^Jj'^ Conjugat. extern. , 71; Breite der Darmbeine rechts 14 5 » » » links • . . . , „ Höhe der Darmbeine rechts ]29 r » ^^^s .... * ' ' is'n Oonj. diagonal ^ n Vera .* *v'o-VP Entfernung der Tub. isch. sin. zur Spin! post.' d;xtr. ' . ' 18 .5 -. <3ext. „ .. . sin. . . . 185 Q • , '1 » Olli. . . . lö o „ öpin. post. super, zur Spin. ant. super, rechts 20,0 Umfang des Beckens ^ 1^'^ »' Diagnose. Spontan entstandene Fistula vesico-cervicariJ «n„. • gleichmässig verengtem Becken vkmco ceivacai. bei allgemein 21. Mai. Der während 4 Stunden aufgefangene Urin beträgt 300 Grm.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21781801_0903.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)