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Credit: Orthodpaedics : spastic paraplegia / von H. Küttner. Source: Wellcome Collection.
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![Hofta in der Kegel, die Stellung der Hand derart zu verbessern, dass sie nachher von einer normalen oft nicht mehr zu unterscheiden war. ' Ein solches kosmctischcs Resultatsagt Hoffa, ' ist gewiss schon hocli zu veranschlagen. Dariiber hinaus aber erreichen wir in den meisten Fallen auch eine Yerbesserung der Eunktion.' 'Wie verhalt es sich mit den Dauerresnltaten nach Sehnenoperationen ? Rezidive der Spasmen liat wobJ jeder Chirurg in mehr oder minder grosser Zahl erlebt. Die Diskussion zu dem Stoffel'schen Vortrage auf dem dies- jahrigen Kongress der deutschen Gesellschaft fiir orthopadische Chirurgie hat sogar ergeben, dass diese Spasmenrezidive, wie Nachuntersuchungen von Hohmann, Stein, Stoffel u. a. ergeben haben, hauriger sind, als man gemeinhin annimmt. Ich kann diese Befunde an dem mir zur Rhizektomie iiberwiesenen, meist vorbehandelten Material nur bestatigen. Auch habe ich nicht gar so selten spastisch rixierte Kontrakturen in einem der ur- spriinglichen Kontraktur entgegengesetzt gerichteten Sinne gefunden, unbeabsichtigte Spatfolgen der Korrektur, auf die auch Peltesohn im vorigen Jahr hingewiesen hat. Nach alledem werden Sie verstehen, dass Eroelich auf dem franzosi- schen Chirurgenkongress 1907 sagen konnte, dass sich die orthopadische Chirurgie der spastischen Lahmungen bemachtigt habe ' avec une ardeur et un optimisme qui ressemblent a une absence de discernement '. Gewiss haben begeisterte Anhanger (Vulpius, Schlesinger) hervorgehoben, dass sie sogar Patienten, die weder gehen noch stehen konnten, zur Gehfahig- keit gebracht haben. Man muss sich aber erinnern, dass gewisse spastische Kontrakturen, wie hochgradige Spitzfussstellung oder Adduktions- kreuzung, selbst wenn sie lokalisiert fiir sich bestehen, die Moglichkeit zu stehen schlechterdings aufheben. Unsere praktischen Erfahrungen mit der Neurotomie, auf die ich nunmehr eingehen mochte, sind noch relativ sparlich. Aehnlich wie die Sehnenoperationen an gewissen spastisch kontrahierten Muskeln angrei- fend, ist die Neurotomie um so wirksamer, je mehr der Spasmus auf einzelne Muskeln oder Muskelgruppen lokalisiert bleibt. Es sind das die Ealle, die wir als leichte und mittelschwere zu bezeichnen pflegen, im ganzen also die gleichen Falle, bei denen auch Sehnenoperationen ihre ]£rfolge zeitigen. Ganz besonders bemerkenswert sind aber die schonen funktionellen Resultate an der oberen Extremitat, die von alien Seiten berichtet werden. Gerade die oberen Extremitaten mit ihren leicht erreichbaren grossen Nervenstammen und ihren isolierten,haufig typischen Eormen von spastischen Kontrakturen scheinen also eine giinstige Chance fiir die Neurotomie zu bieten. Am auffallendsten sind die unmittelbaren Erfolge der Operation. Ueber Dauerresultate wissen wir noch ziemlich wenig und miissen auch unser LTrteil bei der Kiirze der vorliegenden Beobachtungszeit noch zuriick- stellen. Es ist aber immerhin bemerkenswert, dass Nachrichten iiber Rezidive schon jetzt in unverhaltnismassig grosser Zahl vorliegen (Vulpius, Biesalski, Lange, Stein, Peltesohn u. a.). Muskeln, deren motorische](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2153620x_0011.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)