Mucocele des Sinus frontalis / von Otto Hallauer.

Hallauer, Otto.

Date:: [1899]

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Credit: Mucocele des Sinus frontalis / von Otto Hallauer. Source: Wellcome Collection.

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entwicklung selbst wirkten als llauptmomente wohl mit: der feste Verschluss des Sinus-Nasenganges und die damit garantirte Verhinderung einer allfälligen Infection des Cysteninhaltes. Na< li Koenigi) dai-f jedoch hieraus nicht der Schluss gezogen werden, dass nur ein solider Abschluss zur Retention von Cysteninhalt führen könne; es genügen nachweisbar blosse Verklebungen des Ductus nasofrontalis für eine ausgiebige Secretstauung. — Auch in unserem Falle bestand ursprünglich wohl nur eine continuirliche' Verlöthung, die sich im weiteren Verlaufe zur vollständigen Obliteration ausbildete und bei der Operation mit Hülfe eines Meisseis gehoben werden musste. Die eingangs erwähnte Beweglichkeit und Weichheit des im 17. Lebensjahre der Patientin auftretenden Knotens im obei-en Orbita-Nasenwinkel lassen vermuthen, dass wir es hier zu thun haben mit einem hernienartig vorgestülpten Theil der Cystenwand, welcher nach vorheriger Usurirung der im Wege stehenden Lamelle sich durch eine Knochenlücke an besagter Stelle vor- drängte und ähnlich wie ein nicht reponirter Bruchsack die eigentliche „Bruchpforte ausweitete und durch den steten Druck die knöchernen Theile zur Resorption brachte. Unterstützend wirkten unserer Meinung nach hierbei mit: das noch jugendliche Entwicklungsstadium der Patientin und die scrophulöse Dyscrasie, welche eine geringere Resistenzfähigkeit der Knochenwandungen anzunehmen berechtigen, das völlige Fehlen des Orbitaldaches und das Nachgeben aller Sinuswandungen bis zu der enormen Höhle, die sich bei der Operation darbot, erklären. — Diese Annahme wird erhärtet durch die von Kuhnt^) bekannt ge- gebene Thatsache, dass der innere Orbitalwinkel die dünnste und daher auch schwächste Knochenpartie der Sinuswandungen darstellt und nach Koenig^) eine eigentliche Praedilectionsstelle bildet für den Durchtritt der vom Sinus frontalis ausgehenden Cystenwandverschiebungen. Das Auge selbst erfährt bei der hochgradigen Verdrängung durch den Cystensack eine selten stai-ke Dislocation bis auf Nasenspitzenhöhe und nach aussen und eine damit verbundene Diplopie, welche bei dem wenig progressiven Charakter des Tumors nicht empfunden wird, da Patientin wohl frühzeitig das Trugbild des verdrängten Auges ausschliessen lernte. Erst mit der veränderten Bulbusstellung durch die' Operation kommen die Doppelbilder der Trägerin zeitweise wieder zum Bewusstsein. — Der Lidschluss war während der ganzen Zeit intact; die ge- ringe Epiphora mag ihren Grund in der verlegten und dadurch erschwerten Communication der Thränenwege haben. Die Pupillarreaction, sowold die direkte wie conseusuelle war stets prompt; die Accommodation normal. Dagegen bestand veränderte 1) Koenig, E. l.-D., Bern. 1!). «) Kuhnt, H., Ueber die entzündl. Erkrankg. der Stirnhöhle etc. p. 65. «) Koenig, E-, l.-D., Ueber Empyem und Hydrops der Stirnhöhle, pag. 20.