Lehrbuch der Geburtshülfe / von Dr. R. Olshausen und Dr. J. Veit.
- Olshausen, Robert Michaelis von, 1835-1915.
- Date:
- 1899
Licence: Public Domain Mark
Credit: Lehrbuch der Geburtshülfe / von Dr. R. Olshausen und Dr. J. Veit. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.
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![Zweiter Monat: Die Vergrösserung des Uterus lässt sieh durch die combinirte Untersuchung meist mit Leichtigkeit sicher stellen. Derselbe erreicht die Grösse einer massigen Orange. Am auffallendsten ist die Zunahme des Dickendurch- messers. Die Consistenz ist noch nicht so weich wie später. Der Fundus uteri sinkt etwas mehr nach vorn. Der untersuchende Finger erkennt die Ausdehnung des Corpus uteri vorzugsweise im vorderen Scheidengewölbe. Der Muttermund ist, besonders bei Erst- gebärenden, deutlicher aufgelockert. Die Brüste werden voller, der Warzenhof und die Linea alba beginnen zu bräunen. Dritter Monat: Das Corpus uteri ist bei der combinirten Untersuchung als ein breiter, weicher, fast teigiger Körper sehr deutlich im vorderen Scheidengewölbe seiner ganzen Ausdehnung nach zu fühlen. Es wird nahezu kindskopfgross; die Portio vag. tritt, indem der Fundus mehr nach vorn sinkt, etwas nach hinten und wird dadurch schwerer zugänglich. Vierter Monat: Der Fundus des über Kindskopf -rossen Uterus lässt sich schon d u r ch d i e ä u s s e re U n t e r s u e h u n g a 1 i e i n ü b e r d e r S y m ]) h y s e n a e h w eisen: bei der combinirten Untersuchung fühlt man ihn den ganzen vorde- ren Tlicil des Beckens ausfüllend und der Symphyse anliegend. Die Consistenz ist weieli und besonders bei Mehrgeschwängerten ungleich, an einzelnen Stellen (vom Körper des Foetus herrührend härter. Hei Erstgeschwängerten rundet sieh deutlieh der bisher quergespaltene Muttermund. Bei gleichzeitiger innerer und äusserer Untersuchung kann man bisweilen durch wechselseitiges Anstossen ein Ballotemenl des Fruchtkörpers hervorbringen. Bei der Aus- cultation hört man in diesem Monat, nicht selten schon im vorigen, da.- Uteringeräusch au einer (»der an beiden Seiten, ebenso li ö r t m a n d i e Ki n d s b e w e g u n g e n a 1 s fr ü he s t e s sie h e- r e s Z e i e h e n d e r S c h w a n g e r s e h a f t. Fünfter Monat: Der Uterus ist bei der äusseren Unter- suchung deutlich einige Finger breit unterhalb <les Nabels fühlbar. Die Portio vag. wird lockerer, der äussere Muttermund la>>i bei Mehrgescbwängerteu den Finger eindringen. Gegen das Ende dieses Monats fühlt die Mutter die Bewegungen der Frucht und beim Auscultiren hört man bisweilen die Foetalen Herz- t ö n e. Sechster Monat: Der Uteruserrund reichl bis zum](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21009351_0148.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)